Europameisterschaften und der RSV steht auf dem Podium!

Da stand sie nun, unsere Sportlerin Messane Bräutigam, eine kleine Freudenträne im Auge, aber rundherum glücklich, auf dem Siegerpodest im portugiesischen Anadia bei den Europameisterschaften auf der Bahn. Wenige Minuten zuvor brannten noch die Reifen ihre Spuren in das Holz und Messane und ihre Partnerin aus Thüringen holten sich den 3. Platz im Madison, dem Zweier-Mannschaftsfahren. Am Anfang kämpften die beiden jungen Damen noch mit den chaotischen Verhältnissen auf dem Holzoval, aber mit Runde zu Runde kamen sie immer besser in Schwung. Im letzten Drittel dominierten sie dann zusammen mit Belgien das Geschehen und konnten sich sogar vom Feld absetzen. Dadurch holten die beiden auch die notwendigen Punkte um hinter Großbritannien und Belgien auf den Bronzerang zu rauschen. Die favorisierten Italiennerinnen konnten da nicht dagegen halten. Nachdem das Deutsche Team der Juniorinnen bereits in den Vortagen mit zwei EM-Titeln große Erfolgeerzielte, so war die abschließende Bronzemedaille eine glücklicher, da unverhoffter, Höhepunkt.

Für unsere Sportlerin war das gesamt Event bereits eine tolle Erfahrung. Nachdem sie im Winter an EM und WM im Cyclocross teilgenommen hatte, war das jetzt das erste Großereignis mit dem gesamten Stab des BDR im Hintergrund. Während man beim Cyclcross rund 2-3 Tage vor dem Rennen anreist und viel Zeit auf die Inspektion der Strecke verwendet, geht man für die Bahndisziplinen bereits rund 10 Tage vor Abflug in die Vorbereitung nach Frankfurt/Oder. Dort werden an den kleinsten Details gefeilt, da es am Ende um Hundertstel geht. Für Messane lag der Fokus zunächst auf die 4000-Meter-Verfolgung im “Vierer”, d.h., vier Sportlerinnen fahren die Strecke gleichzeitig und können sich in der führung abwechseln. Hier erreichen die jungen Frauen Geschwindigkeiten von über 50km/h und da muss jeder Handgriffs sitzen. In Portugal gab es dann trotz aller Vorbereitung einen Schreckmoment als eine der Fahrerinnen das Tempo nicht mehr halten konnte. Messane, zu dem Zeitpunkt an letzter Stelle des Quartetts, nahm das Risiko in Kauf und überholte ihre Teamkameradin. Dadurch blieb der Vierer zusammen und konnte sich für die nächste Runde qualifizieren. Im Halbfinale war dann dennoch gegen starke Französinnen Schluss und auch im kleinen Finale waren die Britinnen einen Tick schneller. So blieb in dieser wichtigen Disziplin dem 4er nur der 4. Platz. Aber vielleicht hat ja diese Enttäuschung auch die notwendigen Kräfte für das Madison-Rennen freigesetzt.

Der RSV gratuliert seiner jungen Sportlerin zu diesen hervorragendem Erfolg und freut sich mit ihr auf die bevorstehende Weltmeisterschaft in Kolumbien.

Saisonabschluss mit großem Jubel

Da waren sie, die Freudentränen. Irgendwann konnte sie unsere frischgebackene Deutsche Meisterin, Messane Bräutigam, nicht mehr zurückhalten. Viele Gratulanten standen vor ihr und so richtig konnte sie es selbst noch nicht fassen. Nach einer langen Saison auf der Straße und der Bahn, mit vielen Rückschlägen und nur wenigen Glücksmomenten, drehte sich am vergangenen Sonntag das Glücksrad doch wieder auf ihre Seite. Zum großen Abschluss ging es noch einmal weit bis nach Berlin auf das dortige Velodrom und bereits am Samstag war dicke Luft, denn man konnte die Anspannung allen Sportlern ansehen. Los ging es allerdings mit der U15 und dort lief auch für Hannah-Franziska Brand der letzter Wettbewerb für 2022. Ihr merkte man die Anstrengungen an und sie war nicht so recht zufrieden mit dem Ergebnis. Im abschließendem Madison-Rennen, dem 2er Mannschaftsfahren mit dem berühmten Schleudergriff, wurde sie fast von einer Konkurrentin zu Fall gebracht, aber nach einer Schrecksekunde ging es weiter. Der Sieg war leider damit hinfällig, aber mit ihrer Platzierung schob sie sich dennoch auf den 3. Rang in der Bahnsichtung, welche aus insgesamt 9 Wettbewerben bestand.


Anschließend rollten die etwas „älteren“ jungen Damen auf die Bahn, denn es stand das Madison der U17 weiblich an. Alle Augen waren auf Messane und ihre Partnerin Joelle vom RSC Linden gerichtet, denn sie gingen als große Favoritinnen ins Rennen, hatten sie doch alle bisherigen Madison-Rennen im letzten Jahr deutlich für sich entschieden. Nach lockerem Start dann gleich in der 5. Runde eine Schrecksekunde. Bei einer Ablösung kam Messane ins Straucheln und knallte auf die Bahn. Das Rad flog gleich hinterher. Während der Papa auf der Zuschauertribüne sich noch die Haare raufte, war Messane schon wieder hellwach. Einmal kurz den Helm gerichtet, wieder in den Sattel und weiter ging es. Zusammen holten sie sich die nötigen Punkte und gewannen am Ende souverän den Titel der Deutschen Meisterinnen. Nach dem Ausrollen musste unsere Sturzpilotin erst einmal gehalten werden, zum Glück war unser Vorstand Dominik Brand zur Stelle und fing Messane auf. Die ganze Ansapnnung fiel ab und zum Glück hatte der Sturz nichts Schlimmeres angerichtet. Zur Siegerehrung hatte Messane schon wieder ihr Lächeln wiedergefunden und nach einer ruhigen Nacht ging es am Sonntag Morgen in die Deutsche Meisterschaft im Omnium.

Messane in Berlin

Diese Wertung besteht aus vier Läufen mit unterschiedlichen Regeln. Messane vertraute auf ihre Beine und gewann die ersten drei in gewohnter Manier. Der abschließende Wettbewerb wurde erst nach einer längeren Pause gestartet und so wuchs die Anspannung immer mehr. Kein Wunder also, dass es hier und da etwas holperte, aber Messane konnte sich auf ihre Teamkameradinnen aus Rheinland-Pfalz verlassen, die ihr immer wieder ein bisschen helfen konnten. Am Ende siegte sie überlegen unter den Augen des Bundestrainers und sicherte sich den 2. DM-Titel am Wochenende und den 5. für 2022. Der RSV Rheinzabern freut sich mit seiner erfolgreichen Sportlerin, die obendrein noch mit gleich zwei Siegertrikots geehrt wurde. Sie holte sich nämlich auch die beiden Siege in den Jahres-Sichtungsserien des Bund Deutscher Radfahrer und musste somit wieder und wieder auf das Siegerpodest. Nach vielem Händeschütteln und vielen Glückwünschen konnte sie dann endlich am späten Nachmittag auf der Autobahn zurück in die Pfalz etwas schlafen.


Natürlich waren noch mehr Sportler des Vereins aktiv, und das sogar sehr erfolgreich. Die Berichte folgen in den nächsten Wochen.

5 Medaillen für den RSV bei den Deutschen Meisterschaften !

Großes Staunen bei der Deutschen Meisterschaft der Radsportler auf der Bahn. Der “kleine” RSV Rheinzabern steht regelmäßig auf dem Podium, wo doch die Plätze dort für die “Großen” reserviert sind. Unsere beiden jungen Damen, Messane Bräutigam und Hannah-Franziska Brand, waren bei den 6 Tage andauernden Meisterschaften überaus erfolgreich und holten sich insgesamt 5 (!) Medaillen ab.

Was für eine riesige Veranstaltung in Büttgen in der Nähe von Düsseldorf das war, konnte man am besten am großen und voll besetzten Parkplatz sehen. Aus ganz Deutschland waren die Landesverbände angereist und mit dabei die Rennfahrer ab der U15 und älter. Das bedeutete, dass unsere Nachwuchsrennfahrer ganz selbstverständlich den großen Namen der Szene über den Weg liefen. Dabei gibt es keine Berührungsängste und Messane konnte mit der amtierenden Olympiasiegerin Lisa Brennauer ein wunderschönes Erinnerungsfoto schießen. Mit auf dem Foto die Goldmedaillen, die die beiden jungen Frauen gerade gewonnen hatten. Beide waren nämlich als Sieger bei der Einer-Verfolgung geehrt worden. Hier müssen 3000m bzw. für den Nachwuchs 2000m alleine gegen die Uhr zurückgelegt werden. Das entspricht auf der Bahn in Büttgen 8 Runden allein mit sich und den beiden Pedalen. Messane ging am Dienstag ohne Druck und mit dem Status einer “Geheimfavoritin” ins Rennen und legte gleich die Bestzeit vor. Dabei unterbot sie sogar ihre eigene persönliche Bestleistung um mehr als eine Sekunde. Nach einer Pause von rund 3 Stunden folgte dann das Finale, wo die beiden Schnellsten aus der Qualifikation gegeneinander antraten. Hier war Messane natürlich dann die Favoritin und sie hielt auch diesem Druck stand. Noch einmal konnte sie sich verbessern und fuhr mit 2:30,1 Minuten eine super schnelle Zeit. Sie verfehlte den Deutschen Rekord nur um eine halbe Sekunde, aber die Freude über den Titel war einfach riesig. Das Foto mit Lisa war dann das Sahnehäubchen des Tages.

Messane bei der 2000m-Verfolgung

Am Tag darauf folgte die Mannschaftsverfolgung, bei der vier Fahrerinnen eines Landesverbands auf die 3000m-Strecke gehen. Hier zeigten sich die Mädels aus Rheinland-Pfalz putzmunter und legten in der Qualifikation die schnellste Zeit hin. Das Finale gegen Bayern war dann richtig aufregend, denn durch einen kleinen Fehler kurz nach der Hälfte des Rennens büßten die Pfälzerinnen fast ihren bis dato gewonnenen Vorsprung ein, so dass es noch einmal richtig knapp wurde. Aber auch hier war das bessere Ende auf der Seite von Messane und ihren Teamkameradinnen. An Ausruhen war jedoch noch nicht zu denken, denn unsere Rennfahrerin musste noch als Ersatz beim Team-Sprint einspringen. Hier fahren drei Sportlerinnen gleichzeitig los und nach jeder Runde kann eine der drei aufhören. Nach drei Runden wird die Zeit genommen und hier stand das kleine Finale um Platz 3 an. Messane kam schwer aus der Startmaschine, legte aber danach los wie die Feuerwehr. Ihre beiden Mitstreiterinnen vollendeten den guten Lauf und so kam das Team auf den Bronzerang. Damit konnte Messane an diesem Abend die Nationalhymne gleich doppelt genießen.

Am Wochenende stand dann unsere Hannah an der Startlinie. Die heißen Temperaturen machten die Halle mittlerweile zu einer Sauna und zum Glück war am Samstag erstmal nur der erste von vier Wettbewerben in ihrem Omnium angesetzt. Hier beim 100m-Sprint mit fliegendem Start, wie auch in den restlichen Disziplinen 2000m, 500m und Ausscheidungsfahren konnte sie sich immer unter den besten vier Fahrerinnen platzieren und bekam bei der Siegerehrung dann die Silbermedaille umgehängt. Ein bisschen enttäuscht war Hannah natürlich nach den Rennen, aber die ungeliebten Rennen auf der Bahn scheinen ihr doch mehr und mehr Spaß zu machen.

Siegerehrung im Omnium

Zum Abschluss folgte noch das Madison-Rennen, bei dem jeweils zwei Fahrerinnen ein Team bilden und jeweils eine “aktiv” ist, während die andere langsam fährt. Abgewechselt wird sich durch einen sogenannten “Schleudergriff”, den man erst einmal richtig beherrschen muss, um der Partnerin so viel wie möglich Schwung mit ins Rennen zu geben. Dabei muss man beachten, dass die Bahnräder weder Bremsen noch Schaltung besitzen. Auch einen Freilauf gibt es nicht, das heißt, die Sportlerinnen können auch nicht einfach mal die Beine hängen lassen. Hannah war auch hier voll dabei und bis vier Runden vor Schluss sah alles gut aus. Durch einen Fahrfehler einer Konkurrentin kam es zu einer Kollission und Hannah versuchte sich im Salto-Schlagen über den Lenker. Das klappte so gut, dass das Rennen zwar für sie beendet, aber keine schlimmen Blessuren zu sehen waren. Die vorsorglich im Krankenhaus vorgenommene Untersuchung gab Entwarnung und dann konnte sie sich auch schon auf den Heimweg machen. In der Zwischenhzeit hatte ihre Partnerin noch die Bronzemedaille gesichert und zur Siegerehrung durfte der kleine Bruder sich zu den anderen fünf Mädchen stellen. Diesen Moment inkl. Nationalhymne wird der junge Mann sicherlich nicht so schnell vergessen und das Bild wird mit Sicherheit einen besonderen Platz in der Chronik des Vereins einnehmen.

Ein paar hundert Kilometer weiter südlich wurde natürlich auch fleißig Rad gefahren. Linus Sturm ist weiter nicht zu bremsen, auch nicht von der Hitze im Ortenau. Genauer in Hofweier holte er einen weiteren Sieg. Dort waren auch Etienne Hüttl und Felix Becker am Start. Sie kämpften sich Runde für Runde den Berg hinauf und kamen auf die Plätze 8 und 12. Jetzt heißt es durchschnaufen und fleißig trainieren, bevor Anfang Juli die Deutsche Meisterschaft auf der Straße nach Thüringen ruft.