Wenn im Winter dann endlich die ersten Flocken vom Himmel fallen, dann freut man sich zumeist, kann man doch endlich den „richtigen“ Winter erleben. Für unsere Cyclocrosser war der erste Schnee allerdings kein Vergnügen, denn am zweiten Wochenende des noch jungen Jahres stand die Deutsche Meisterschaft an. Dafür ging es ins Bergische Land, genauer nach Radevormwald. Die Gegend östlich von Köln machte ihrem Ruf als „deutsches Sibirien“ alle Ehre und so kämpften unsere drei Sportler mit Temperaturen dauerhaft unter null, Nebel oder grauen Himmel und – als Sahnehäubchen – dichter Schneefall. Linus Sturm, Felix Kloss und Messane Bräutigam waren extra bereits am Freitag angereist und fanden eine teilweise vereiste und insgesamt sehr harte Strecke über Wiesen und durch einen Wald vor. Am Ende ging es auf einem Asphaltstück steil den Berg hinauf zum Ziel. Da hieß es erst einmal tief durchatmen und schön vorsichtig durch die Kurven fahren. Am Samstag war dann wieder Zeit zum Trainieren, aber durch die Strecke veränderte sich von Stunde zu Stunde, sodass auch der ein oder andere Sportler unsanft zu Boden ging.
Für unseren Verein ging dann Linus als erster am Sonntag Morgen in sein Rennen. Es war gerade so hell geworden, als die jungen Wilden der U15 auf die Jagd durch die Kälte mussten. Unser Linus hielt sich bei seiner Premiere bei einer nationalen Meisterschaft sehr gut und belegte den 15. Platz. Dabei war es gar nicht so einfach, sich in dem großen Feld zu behaupten. Anschließend stand unser Felix am Start der U19 und hatte schon mit den ersten Schneeflocken zu kämpfen. Er wurde am Ende 20.
Am frühen Nachmittag füllten sich die Zuschauerränge, denn es standen die Hauptrennen der Frauen und Männer an. Auf Grund der (leider immernoch) gerinen Starterzahlen bei den weiblichen Klassen, fahren die U19 dort bei den Erwachsenen mit, d.h., mit zeitlich versetztem Start. Unsere Messane stand natürlich in der ersten Startreihe und zusammen mit einer Konkurrentin hatte sie schnell einen großen Vorsprung heraus gefahren. In der zweiten Runde erwischte sie dann eine Kurve nicht richtig und machte Bekanntschaft mit dem Schneeboden. Sie rappelte sich schnell wieder auf und machte sich auf die Verfolgung. Aber dann passierte ein zweites Missgeschick und dabei bekam auch das Rad etwas ab. Bis zur nächsten Möglichkeit das Rad zu wechseln, musste sie mit nicht funktionierender Schaltung auskommen und dann war die Lücke nach vorn zu groß. In der letzten Runde konnte sie noch etwas Boden gut machen, aber es reichte nicht und so fiel sie vollkommen entkräftet nach der Überquerung des Zielstrichs auf den kalten Asphalt. Nach einigen Minuten ging es alles wieder und bei der Siegerehrung konnte sich Messane dann auch über die Silbermedaille freuen.
Damit geht die Cyclocross Saison so langsam dem Ende entgegen. Sie begann Mitte September bei über 30 Grad in Bensheim und endete bei Schneetreiben und Minusgraden in Radevormwald. Der RSV beglückwünscht seine erfolgreichen Sportler und schaut gern auf seine eigene Veranstaltung rund um den Wiesenweg zurück. Jetzt heißt es erstmal kräftig durchatmen und dann mit neuem Elan in die Vorbereitung auf die Saison stürzen.