Im Mai starten die Radsportler erst richtig durch

Zweigeteilt gingen die Rennfahrer das zweite Maiwochenende an. Die “Daheimgebliebenen” trafen sich am Samstag zur Landesmeisterschaft im Zeitfahren und alle drei, Messane Bräutigam, Felix Kloss und Felix Becker, standen ganz oben auf dem Podest. Sonntag ging es im badischen Keltern weiter und auch hier waren die rot-weißen Trikots ganz vorne. Während Felix Kloss auf den 3. Rang kam fuhr Messane als Juniorin im Rennen der Frauen in der vierköpfigen Spitzengruppe. Dort war auch noch eine weitere Juniorin vertreten und die beiden machten dann auch den Gesamtsieg unter sich aus. Für Messane sprang dabei der 2. Platz heraus.

Die anderen Sportler gingen auf weite Reise, denn im thüringischen Gotha fand die TMP-Tour statt. Diese Rundfahrt ist fester Bestandteil vieler Nationalmannschaften und auch von Vereinsmannschaften aus Belgien, Frankreich, Polen usw. Somit sind die Teilnehmerzahlen auch in allen drei Rennklassen jenseits dessen, was man bei den “normalen” Rennen so gewohnt ist. Die Rundfahrt besteht aus insgesamt vier Teiletappen. Bereits Freitag Abend ging es auf einem Kriteriumskurs rund und die ersten Top10-Platzierungen konnten eingeholt werden.

Samstag Morgen mussten alle früh aufstehen und sich auf das Einzelzeitfahren vorbereiten. Bei dieser Rundfahrt wird das Gesamtergebnis wie bei der Tour de France errechnet, also durch Addition der gefahrenen Zeiten. Daher ist der Kampf gegen die Uhr enorm wichtig. So richtig kamen die Rheinzaberner Sportler hier jedoch noch nicht in Fahrt und mussten sich bei dieser ersten Etappe mit Platzierungen in der zweiten Reihe begnügen. Das rüttelte dann aber so richtig wach und dementsprechend hochmotiviert fanden sich alle Rennfahrer am Nachmittag wieder an der Startlinie ein. Richtig gut drauf war Hannah Franziska Brand, die sich im Trikot der Deutschen Nationalmannschaft im Zielsprint der U17 nur ihrer Teamkollegin geschlagen geben musste und somit einen tollen Erfolg einfahren konnte. Lasse Delius hielt sich in der U15 immer gut vorn und wurde 7., Linus Sturm von einer Erkältung in der Woche geschwächt 16. Unsere beiden Starter in der U17, Julius Thomas und Pavlo Otmorskyi, kämpften sich im Riesenfeld immer wieder nach vorn, für eine Top10-Platzierung reichte es allerdings noch nicht.

Den Abschluss bildete die große Etappe am Sonntag mit einer rasenden Abfahrt und einem kräftezehrenden Anstieg hinauf zur Höhe auf der dann nach kurzer Strecke das Ziel folgte. Bei der U15 schaffte es Lasse wieder in die Spitzengruppe und sprintete dann auf den 5. Rang, der zum 10. Platz im Gesamtklassement führte. Linus Sturm wurde kurze Zeit später 14. und in der Gesamtwertung 15. Dabei war er der zweitbeste Fahrer des jüngeren Jahrgangs, was für die nächste Saison einiges verspricht. Bei der U17 lagen Licht und Schatten direkt nebeneinander: Während Pavlo endlich richtig zeigen konnte, was in ihm steckt, und auf Rang 9 einkam, musste Julius mit einem Defekt am Rad ausscheiden und war so auch nicht im Gesamtklassement platziert. Den erfolgreichen Abschluss lieferte Hannah Franziska, die zwar knapp die Top10 verpasste, aber zusammen mit der Deutschen Auswahl die Mannschaftswertung gewann. Damit ging ein aufregendes und auch anstrengendes Wochenende in Thüringen zu Ende und die nächsten Höhepunkte stehen schon vor der Tür. Während Messane Bräutigam am kommenden Wochenende zur U19-Austragung der berühmten Flandern Rundfahrt über Kopfsteinpflaster aufbricht, bereiten sich die anderen Rennfahrer auf das Bundesliga- bzw. Sichtungsrennen in Karbach vor.

Landesmeisterschaften in rot-weiß

Das erste Mai-Wochenende ist traditionell den regionalen Meisterschaften gewidmet und so ging es auch in der Saison 2024 um den Titel der Rheinlnad-Pfalz-Meister und -Meisterinnen. Da sich in ganz Rheinland-Pfalz aber kein Ausrichter mehr findet, der eine solche Organisation inklusive des langen Rundkurses stemmen kann, wurden die Titelkämpfe mit den Verbänden aus Baden und Württemberg zusammengelegt. Das bedeutete für unsere Sportler eine weite Anreise an den Bodensee. Dort erwartete sie eine sehr gute Organisation, aber auch eine schwere Strecke und – leider – auch kein gutes Wetter. Während manche Rennen bei stetigem Regen stattfinden mussten, hatten andere Altersklassen mehr Glück und fuhren bei Sonnenschein.

Der RSV Rheinzabern zeigte sich zum wiederholten Mal gut in Form und holte sich die Titel in der U17 durch Julius Thomas und in der U15 durch Lasse Delius. Dazu kamen noch jeweils eine Bronzemedaille durch Pavlo Otmorskyi und Linus Sturm, also unser Trikot jeweils doppelt auf dem Podium vertreten. Auf einem rund 8 Kilometer langem Rundkurs mit vielen Höhenmetern und einem heftigen Anstieg entwickelte sich in beiden Altersklassen ein Ausscheidungsfahren – Runde für Runde fielen Fahrer zurück – aber unsere Sportler hielten sich stets an der Spitze und holten sich ihren verdienten Lohn für das harte Training.

Bereits am Maifeiertag gab es weiteren Grund zum Jubeln. In Offenbach bei dem traditionellen Rennauftakt in der Südpfalz siegte Felix Kloss im Rennen der Junioren, Etienne Hüttl wurde dort 9. Pavlo Otmorskyi gewann bei der U17 und Lasse Delius holte sich den 2. Platz.

Aber auch unsere jungen Damen waren sehr aktiv, mussten dafür aber weitere Strecken zu den Rennen fahren. Hannah Franziska Brand zeigte sich beim Klassiker Eschborn-Frankfurt ganz vorn und kletterte auf die höchste Stufe des Podiums. Messane Bräutigam verschlug es zu Rennen nach Belgien, wo sie ein Rennen gewinnen konnte und beim zweiten gegen 95 (!) Frauen auf dem 5. Platz einkam. Ein solch großes Feld im Frauenbereich findet man sonst noch nicht einmal bei den Deutschen Meisterschaften. Am letzten Apriltag folgte Messane dann einer Einladung zum Bahnwettbewerb „Spurt in den Mai“, der zum 43. Mal in Büttgen stattfand. Hier wurde in Mannschaften zu 2 Fahrerinnen nach dem 6-Tage-Rennen-Reglement gefahren, so dass die eingeholten Punkte beider Sportlerinnen zum Gesamtklassement zählten. Das war für alle Beteiligten inkl. der Kommissäre nicht immer leicht zu durchblicken, sodass doch das ein oder andere Fragezeichen übrig blieb. Im abschließendem Madison-Wettbewerb waren Messane und ihre Partnerin aber hellwach und lieferten sich ein spannendes Duell mit den amtierenden Deutschen Meisterinnen der Frauen in dieser Disziplin. Die Zuschauer kamen so unverhofft zu einem interessanten und abwechslungsreichem Rennen und mit der Schlusswertung holten sich die beiden Juniorinnen den Sieg im Madison – da schaute der ein oder andere doch etwas ungläubig. Für den Gesamtsieg reichte es nicht ganz, aber auch der 2. Platz bei dieser großen Veranstaltung war eine tolle Leistung und Erfahrung für die beiden jungen Sportlerinnen.