Europameisterschaft und Bundessichtung – Rheinzabern steht im Mittelpunkt

Was war das für eine riesige Veranstaltung! Eine Europameisterschaft im Kernland des Radsports Belgien. Größer als die meisten anderen Rennen, eine Region mindestens so groß wie der Kreis Germersheim im Radsportfieber, eine ganze Woche Festivitäten rund um die Rennen und eine super Organisation mit vielen, vielen Helfern. Mittendrin auch die deutsche Delegation, bei der unsere Messane Bräutigam zusammen mit den gestandenen Profis in der gleichen Unterkunft war und dort die ein oder andere Anekdote aufschnappte.

Richtig ernst wurde es dann am Mittwoch mit dem Einzelzeitfahren. Bei kühlen Herbsttemperaturen war es gar nicht so einfach, den Körper zu warm zu kriegen und zu warm zu halten. Messane rollte mit über 40km/h über den Kurs und kam auf den 9. Rang. So ein bisschen mehr hatte sie sich erwartet, aber so richtig nachdenken konnte sie darüber gar nicht, denn schon am nächsten Tag stand das Staffelrennen an. Hier fahren zunächst drei männlichen Junioren gemeinsam und anschließend drei Juniorinnen ebenfalls als Team. Die deutschen Jungs hatten beim Wechsel knapp 20 Sekunden Rückstand auf das Team der Niederlande und Messane und ihre beiden Kolleginnen schafften es, den Abstand zu verringern. Bis ganz noch vorne sollte es aber nicht reichen und so holte sich das deutsche Sextett die Silbermedaille. Auch die Staffel der Erwachsenen holte sich die Silbermedaille und so gab es am Abend ausreichend Grund zum Feiern.

Ab dem nächsten Tag galt es aber wieder im Rennmodus einzusteigen, also Erholen, Vorbereiten um dann am Sonntag Morgen 9.00 Uhr hochmotiviert an der Startlinie zu stehen. Das Rennen der 100 Starterinnen ging auch gleich mit Vollgas los, viele Fahrerinnen hatten langärmelige Trikots oder sogar Jacken/Westen angezogen ob der herbstlichen Temperaturen. Mittendrin aber Messane mit kurzem Trikot und man merkte ihr zusammen mit der deutschen Mannschaft an, dass sie diesem Rennen des Stempel aufdrücken wollten. Fast das gesamte Rennen über waren 1-2 deutsche Trikots ganz vorne zu sehen. Messane konnte sich derweil im Feld „verstecken“ und den Windschatten ausnutzen. Rund 5 Kilometer wurde es dann ernst! Es reihten sich ganz vorne die Deutschen und die Niederländerinnen ein, es sah aus wie bei den Profis – weiß gegen orange. Auf der Zielgerade angekommen ging es Schreck durch die vielen Zuschauer entlang der Strecke, denn in zweiter Reihe passierte ein heftiger Sturz, in dem viele Fahrerinnen involviert waren. Ganz vorne aber Messane die ihrer Anfahrerin hinterherjagte, direkt daneben die Konkurrentin in orange – keine andere Sportlerin konnte noch in den Kampf um den Sieg mithalten.

Mit bloßem Auge war es kaum zu erkennen und somit musste das Zielfoto zur Entscheidung herangezogen werden. Am Ende fehlten nur wenige Zentimeter zur Goldmedaille aber auch mit Silber war Messane und ihre Equipe hochzufrieden. Auch die Delegation des BDR waren überglücklich mit der Leistung und natürlich mit dem Ergebnis. Vor lauter Gratulanten kam Messane beinahe zu spät zur Siegerehrung.

Diesen unbeschreiblich schöner Tag ließen die Mannschaftskolleginnen gemeinsam ausklingen, Feiern gehört eben auch dazu, und schon geht die Vorbereitung auf das nächste große Event los, denn schon kommende Woche reist die Nationalmannschaft zur WM nach Zürich. Hier drücken wir Messane wieder kräftig die Daumen.

Das ist aber noch nicht alles, denn auch in Deutschland gab es Grund zum Jubeln. In Thüringen fanden am vergangen Wochenende noch zwei wichtige Rennen statt und unsere Hannah Franziska Brand stand hochmotiviert an der Startlinie. Am Samstag stand zunächst die Deutsche Meisterschaft im Einzelzeitfahren auf dem Programm, bei dem die U17 noch kein spezielles Material verwenden dürfen, das heißt, alle Athleten nutzen ihre normalen Straßenräder. Hannah schaffte es hier nach 10 anstrengenden Kilometern auf den 7. Rang. Das war aber noch nicht alles. Tags darauf ging es auf ein 60 Kilometer langes hügeliges Straßenrennen. Hier ließ sich Hannah von keiner Konkurrentin beeindrucken und verließ sich auf ihren Endspurt. So kam es auch: Eine große Gruppe sprintete um den Sieg und ganz vorne war das Trikot des RSV Rheinzabern zu sein. Hannah holte sich damit einen großen Sieg und konnte die Siegerehrung vollkommen genießen. Damit machte sie auch in der bundesweiten Nachwuchssichtung noch einen großen Sprung nach vorne und kann somit mit ihrer Saison 2024 sehr zufrieden sein. Sie wird im nächsten Jahr zu den Juniorinnen wechseln und freut sich schon auf die großen Events.

Rheinzabern hat eine Europameisterin !

Etwas mehr als 4 Minuten dauerte der Finallauf. Vier Sportlerinnen der deutschen Nationalmannschaft, darunter Messane Bräutigam vom RSV Rheinzabern, gegen 4 aus Großbritannien. In der ersten Runde waren die Deutschen Bestzeit gefahren, in der Zwischenrunde waren es die Britinnen und bei allen Beteiligten konnte man die Anspannung vor dem Start zum Finale der 4000m-Mannschaftsverfolgung der Juniorinnen in den Gesichtern sehen. In den vergangenen Jahren waren die deutschen Farben bei EM und WM nicht in der Nähe der Medaillenränge zu sehen, zu groß war der Unterschied zu den anderen Nationen. In diesem Jahr, bei der Heim-EM in Cottbus auf einer ungewohnten Zementbahn, hier war alles anders.

Den besseren Start erwischten die Konkurrentinnen von der Insel, fast eine Sekunde hatten sie auf den ersten 500 Metern bereits gut gefahren. Jetzt kam die Maschinerie des deutschen Vierers richtig in Gang und der Vorsprung schmolz dahin. Nach der Hälfte der Strecke wechselte die Führung von Runde zu Runde – die Spannung bei den Zuschauern stieg und stieg. Das Publikum übertrug die großartige Stimmung auf die Fahrerinnen, sodass diese wie durch einen großen Tunnel aus Anfeuerungsrufen fuhren. Immer besser konnten sich Messane und ihre Teamkolleginnen positionieren und auf den letzten 2 Runden führte unsere Sportlerin den Vierer an. Auf dieser Bahn ist das eher ungewöhnlich, aber genau so war es geplant und nach der Übernahme der Führung mit einem kleinen Rückstand schossen die vier jungen Damen die letzten Meter über die Bahn und gewannen am Ende deutlich.

Die erste Goldmedaille für den BDR in dieser prestigeträchtigen Disziplin ließ alle Glücksgefühle aus den Beteiligten heraus platzen. Das gesamte Team aus Trainern/innen, Mechanikern, Physiotherapeuten und Sportlern/innen der anderen Disziplinen feierte diesen tollen Erfolg während die Fahrerinnen ihre Glückstränen trocknen mussten.

Damit war der perfekte Auftakt in die Europameisterschaft geglückt, und es sollten noch weitere tolle Leistungen folgen. Insgesamt 7 Titel holte das Deutsche Team und war nach Großbritannien die zweiterfolgreichste Nation. Messanes nächster Start war beim Omnium, einer Disziplin, bei der sie die amtierende Deutsche Meisterin ist. An diesem Tag war aber irgendwo und irgendwie der Wurm drin und sie schaffte es nicht ganz bis nach vorn. Bei allen 4 Teilrennen, die zu einer Gesamtwertung zusammenfließen, fehlten ihr Zentimeter und so sprang am Ende ein 5. Platz heraus, auch wenn sie bis zum Ende kämpfte und nach dem letzten Zieleinlauf auf dem Rasen innerhalb der Bahn ausgepumpt liegen blieb.

Am letzten Tag der Wettbewerbe standen in allen Kategorien die Königsdisziplin, das Madison oder auch Zweiermannschaftsfahren, an. Hier gingen die beiden Deutschen, Messane mit ihrer Partnerin Judith Rottman aus NRW als Geheimfavoritinnen an die Startlinie. Mit im Gepäck war der Plan, am Anfang etwas verhaltener zu agieren und in der zweiten Hälfte dann dem Rennen ihren Stempel aufzudrücken. Das gelang auch genauso wie angedacht und vor der letzten der 12 Punktewertungen war noch alles möglich. Großbritannien, Italien und Deutschland lagen sicher auf den Medaillenrängen und der Zieleinlauf musste über die Vergabe entscheiden. Hier waren die Britinnen auf einmal wieder hellwach und schafften es einen kleinen Vorsprung herauszufahren. Am Ende waren es rund 10 Zentimeter, die unseren beiden Athletinnen gefehlt haben und so reichte es „nur“ für die Bronzemedaille. Dennoch gab es bei der großen Siegerehrung einen tosenden Applaus und Anerkennung für die Sportlerinnen.

Jetzt heißt es erst einmal tief durchatmen und in den Erholungsmodus gehen. Nach ein paar Tagen der Entspannung steht für Messane die Deutsche Meisterschaft auf der Bahn an und von dort geht es direkt zur Weltmeisterschaft nach China. Auf diesem Weg wünschen wir unserer Sportlerin alles Gute.

Europameisterschaften und der RSV steht auf dem Podium!

Da stand sie nun, unsere Sportlerin Messane Bräutigam, eine kleine Freudenträne im Auge, aber rundherum glücklich, auf dem Siegerpodest im portugiesischen Anadia bei den Europameisterschaften auf der Bahn. Wenige Minuten zuvor brannten noch die Reifen ihre Spuren in das Holz und Messane und ihre Partnerin aus Thüringen holten sich den 3. Platz im Madison, dem Zweier-Mannschaftsfahren. Am Anfang kämpften die beiden jungen Damen noch mit den chaotischen Verhältnissen auf dem Holzoval, aber mit Runde zu Runde kamen sie immer besser in Schwung. Im letzten Drittel dominierten sie dann zusammen mit Belgien das Geschehen und konnten sich sogar vom Feld absetzen. Dadurch holten die beiden auch die notwendigen Punkte um hinter Großbritannien und Belgien auf den Bronzerang zu rauschen. Die favorisierten Italiennerinnen konnten da nicht dagegen halten. Nachdem das Deutsche Team der Juniorinnen bereits in den Vortagen mit zwei EM-Titeln große Erfolgeerzielte, so war die abschließende Bronzemedaille eine glücklicher, da unverhoffter, Höhepunkt.

Für unsere Sportlerin war das gesamt Event bereits eine tolle Erfahrung. Nachdem sie im Winter an EM und WM im Cyclocross teilgenommen hatte, war das jetzt das erste Großereignis mit dem gesamten Stab des BDR im Hintergrund. Während man beim Cyclcross rund 2-3 Tage vor dem Rennen anreist und viel Zeit auf die Inspektion der Strecke verwendet, geht man für die Bahndisziplinen bereits rund 10 Tage vor Abflug in die Vorbereitung nach Frankfurt/Oder. Dort werden an den kleinsten Details gefeilt, da es am Ende um Hundertstel geht. Für Messane lag der Fokus zunächst auf die 4000-Meter-Verfolgung im “Vierer”, d.h., vier Sportlerinnen fahren die Strecke gleichzeitig und können sich in der führung abwechseln. Hier erreichen die jungen Frauen Geschwindigkeiten von über 50km/h und da muss jeder Handgriffs sitzen. In Portugal gab es dann trotz aller Vorbereitung einen Schreckmoment als eine der Fahrerinnen das Tempo nicht mehr halten konnte. Messane, zu dem Zeitpunkt an letzter Stelle des Quartetts, nahm das Risiko in Kauf und überholte ihre Teamkameradin. Dadurch blieb der Vierer zusammen und konnte sich für die nächste Runde qualifizieren. Im Halbfinale war dann dennoch gegen starke Französinnen Schluss und auch im kleinen Finale waren die Britinnen einen Tick schneller. So blieb in dieser wichtigen Disziplin dem 4er nur der 4. Platz. Aber vielleicht hat ja diese Enttäuschung auch die notwendigen Kräfte für das Madison-Rennen freigesetzt.

Der RSV gratuliert seiner jungen Sportlerin zu diesen hervorragendem Erfolg und freut sich mit ihr auf die bevorstehende Weltmeisterschaft in Kolumbien.

Großer Sportlerempfang und -ehrung

Der Radsportverein hat etwas zu feiern – und das nicht zu knapp. Nachdem die Radsportler 2022 so erfolgreich waren, wollen wir die herausragenden Leistungen entsprechend würdigen und laden ein zu einem Empfang am Samstag, den 12. November um 15 – 17 Uhr in den Saal der Turn- und Festhalle an der Grundschule. Rund um den errungenen Vize-Europameistertitel und die sagenhaften 6 DM-Titel allein aus 2022 gibt es viele spannende und lustige Anekdoten zu erzählen.

Neben der Ortsbürgermeisterin Alexandra Hirsch haben auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart und die Landtagsabgeordnete Dr. Katrin Rehak-Nitsche ihr Kommen angekündigt und werden ein Grußwort an die erfolgreichen Ahtleten richten. Wir freuen uns über alle Gäste, die mit uns bei einem Glas Sekt auf die Leistungen der Sportler anstoßen möchten.

… und ganz frisch gibt es schon wieder gute Nachrichten. Unsere amtierende Deutsche Meisterin im Cyclocross, Messane Bräutigam, kämpfte sich bei ihrer ersten Europameisterschaft auf einen tollen 19. Platz bei den Juniorinnen. Beim Cyclocross ist leider die Startposition sehr entscheidend und hier musste Messane leider einen der hinteren Plätze einnehmen. Nach dem Start schießen alle Rennfahrer los und es ging gleich in den ersten heftigen Anstieg hinein. Während die erste Hälfte locker um alle Kurven rollen kann, müssen die hinteren Plätze um jede Kurve kämpfen. Das kostet viel Kraft und somit auch eine bessere Platzierung. Dennoch war Messane sehr zufrieden, hat sie als bestplatzierte Deutsche das Ticket zur WM im Februar fast sicher.

Messane in NamurAllein das Ambiente hoch oben auf der Zitadelle im belgischen Namur erzeugt die ein oder andere Gänsehaut, dazu noch die vielen Zuschauer, teilweise extra aus Deutschland angereist. Auf dem harten Kurs mit den vielen Anstiegen und gefährlichen Abfahrten waren die vielen Anfeuerungen die richtige Motivation. Jetzt muss sie sich aber erstmal erholen und auch am kommenden Samstag allen Besuchern Frage und Antwort stehen.

Schlag auf Schlag fallen die Erfolge! Rheinzabern hat einen Vize-Europameister!

Kaum sind die Sektaschen der Feiern zu den Deutschen Meisterschaften geleert, gibt es schon wieder Grund zum Feiern. Dieses Mal ist unser Fabian an der Reihe. Aber er gibt sich nicht mehr mit den nationalen Erfolgen zufrieden, er greift noch etwas höher an und fährt bei der Europameisterschaft auf das Podium! Ein unglaublicher Erfolg, der vor allem für die vielen Rückschläge der vergangenen Monate entschädigt.

Mehr als drei Monate dauert seine Saison bis jetzt an und besonders bei den internationalen Rennen war Fabian nicht gerade vom Glück verfolgt. So bremste ihn ein Defekt beim Klassiker Paris-Roubaix und ein heftiger Sturz bei der Trofeo Saarland. Bei den Fahrern der Altersklasse U19 wird nicht zimperlich gefahren und so musste sich Fabian ein ums andere Mal durchkämpfen, aber sein Engagement und Einsatz wurde vom Bundestrainer sehr wohl wahrgenommen.

So war seine Nominierung für die EM nur folgerichtig und es ging dann gleich für eine ganze Woche nach Portugal. Während in Deutschland der Hochsommer eine kleine Pause einlegte und wir alle ein Wenig durchatmen konnten, herrschten in Portugal tropische Temperaturen. Die Rennen wurden bei 40 Grad und mehr durchgeführt und auf Grund der Umstände auch teilweise gekürzt.

Dennoch ging es hoch her und Fabian konnte im Straßenrennen lange gut mithalten. In der letzten der fünf Runden konnte er leider nicht mehr mit den besten mithalten und kam nach über 100 Kilometern mit dem Hauptfeld ins Ziel. Auch wenn es hier nicht ganz gereicht hat, war es trotzdem eine großartige Leistung, denn das Niveau der Konkurrenten war nichts anderes als die akutelle Weltspitze bei den Junioren.

Fabian bei der EM in Anadia (Portugal)Außerdem war da ja auch noch die zweite Trumpfkarte im Ärmel. Beim Mixed-Zeitfahrwettbewerb war das deutsche Quartett zumindestens als Geheimfavorit ins Rennen gegangen. Hier fahren zunächst zwei junge Damen als Paar und übergeben den „Staffelstab“ an zwei Herren. Sieger ist das Quartett mit der geringsten Zeit über die gesamte Distanz.

Am Ende der insgesamt 30 Kilometern stand der 2. Platz für die Sportler in Schwarz-Rot-Gold und somit haben wir im RSV nun einen Vize-Europameister! Die Freude war natürlich riesengroß und der RSV feiert damit seinen (vorläufigen) Höhepunkt. Zusammen mit den bereits errungenen Titeln bei den Deutschen Meisterschaften können wir auf ein hervorragendes erstes Halbjahr 2022 zurückblicken und freuen uns auf den Rest der Saison.

Wer selbst einmal Radsportluft schnuppern möchte, der kann bei den Ausfahrten der Hobbyfahrer mittwochs, 17.30 Uhr einsteigen. Alle Kinder bis 15 können gerne am 27.7. beim „Radschnuppertag“ im Rahmen des Ferienkalenders der Gemeinde teilnehmen. E-Mail an kontakt@rsv-rheinzabern.de reicht.