Heißer Start bei kalten Temperaturen

Draußen ist es bissig kalt und freiwillig geht man nur ungern vor die Tür. Manche mögen aber gerade das und fahren sogar bei diesem Wetter mit dem Rad durchs Gelände. So geschehen am vergangenen Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft im Cyclocross in Chemnitz.
Seit vielen Jahren zum ersten Mal nicht dabei war Messane Bräutigam, die sich momentan mit der Frauen-Nationalmannschaft auf Mallorca für die Saison vorbereitet. Neben der DM verpasste sie dadurch leider auch ihre Ehrung zur Nachwuchssportlerin des Jahres durch den Landessportbund. Den Preis durften stellvertretend ihre Eltern in Empfang und auch Ministerpräsident Alexander Schweitzer war beeindruckt ob der vielen hervorragenden Leistungen der Sportler und Sportlerinnen.
Hannah konzentriert auf der Bahn in Apeldoorn (NL). Ebenfalls in wärmerer Umgebung war Hannah Franziska Brand unterwegs, denn sie nahm an einem renommierten Bahn-Meeting in den Niederlanden teil. Hier waren auch viele andere Nationen anwesend, denn in Apeldoorn wird in wenigen Monaten die Weltmeisterschaft der Junioren stattfinden. Für Hannah war das der erste Auftritt im Dress der Nationalmannschaft und das als Vertreterin des jüngeren Jahrgangs inmitten der „Älteren“. Nervosität war bei ihr aber kaum zu spüren und so gelangen ihr auch vordere Platzierungen bei den verschiedenen Formaten. Das abschließende Madison-Rennen endete dann leider mit Pech, da Hannahs Partnerin das Rennen mit gesundheitlichen Problemen aufgeben musste, aber dennoch kam sie mit einem guten Gefühl wieder zurück in die Südpfalz.
In Chemnitz beim kalten Cyclocross war der RSV dennoch vertreten und so war es an Linus Sturm, unser Trikot ganz vorn zu zeigen. Das gelang dem jungen Rennfahrer auf dem harten Untergrund, der oben drauf eine matschige und rutschige Schicht hatte, auch sehr gut. Linus hielt sich bis zum Ende in der Spitzengruppe, aus der sich kurz vor Schluss zwei Fahrer nach vorne absetzen konnten. Für Linus blieb der 5. Platz und damit ein gelungener Auftakt in das Jahr 2025 und Lohn für die vielen Trainingseinheiten und Crossrennen in der Vorbereitung.


Der RSV fiebert trotz der eisigen Temperaturen mit seinen Sportlern, freut sich aber jetzt auf eine kleine Pause bevor es März wieder mit dem Rennbetrieb losgeht. Und auch in Rheinzabern wird es im April richtig rund gehen, wofür im Hintergrund schon fleißig organisiert wird.

Jahresabschluss mit einem Paukenschlag

Das Jahr 2024 neigte sich dem Ende, aber die Radsportler sind gar nicht in richtig in die Weihnachtsruhe gekommen. Während ein Teil des Vereins auf den winterlichen Straßen der Südpfalz trainiert und bereits die Grundlagen für 2025, ist der andere Teil bei Wettbewerben unterwegs. Die Crosser Ben Göbel und Linus Sturm pflügen weiter durch den Matsch und trotzen der Kälte. Ben Göbel ist im Herbst dem Verein beigetreten und zeigte unser Trikot bereits mehrfach bei den Crossrennen der Region ganz vorn. So gewann er in Koblenz und wurde 2. in Mehlingen.

Linus Sturm platzierte sich regelmäßig auf den Podesträngen und wurde souverän Landesmeister in Rheinland-Pfalz. Er bereitet sich intensiv auf die Deutsche Meisterschaft Anfang Januar in Chemnitz vor und wird dort mit Sicherheit eine bestimmende Rolle einnehmen. Beim Abschluss der Bundesliga-Saison im Norden der Republik, genauer in Vechta, musste er noch die Klasse der Konkurrenten anerkennen und belegte in der Gesamtwertung den undankbaren 4. Platz und dennoch Bestätigung eine toller Leistungen in den letzten Monaten.

Die Damen sind derweil auf der Bahn aktiv. Traditionell legt der BDR die Deutsche Meisterschaft im Omnium in den Dezember. Daher wird hier auch schon in den Altersklassen der kommenden Saison gestartet. Das bedeutete für Hannah Brand, dass sie ihre ersten Rennen als Juniorin bestreiten musste. Das ist ein wichtiger Schritt, gelten doch jetzt keine Übersetzungsbeschränkungen mehr und dadurch werden die gefahrenen Geschwindigkeiten deutlich höher. Als Vorbereitung darauf war sie im Vorfeld extra auf die Bahn nahe Düsseldorf gefahren, um dort ganz spezifisch zu trainieren. Dass die Konkurrenz aber auch nicht untätig war, das merkte sie sofort und so wurde es der erwartet schwere Wettkampf. Ein Omnium besteht aus den vier Teilen Scratch, Temporennen, Ausscheidungsfahren und Punktefahren. Dazwischen ist jeweils nur rund eine Stunde Pause, zum Ausruhen zu wenig, zum Aktivbleiben aber doch zu lang und so ist es immens wichtig, stets fokussiert und konzentriert zu bleiben. Hannah schaffte es immer wieder, sich in den Führungspositionen zu etablieren und ärgerte die etablierten Fahrerinnen aus dem älteren Jahrgang. Am Ende fehlte immer mal wieder der ein oder andere Zentimeter und im letzten Teil, dem Punktefahren, gingen ihr leider etwas die Kräfte aus. Mit dem 7. Rang in der Endabrechnung war sie denoch zufrieden, aber im nächsten Jahr gibt es an gleicher Stelle wieder die Chance auf Edelmetall. Jetzt steht aber erst einmal ein Trainingslager mit der Nationalmannschaft an und von dort geht es direkt zum ersten internationalen Einsatz auf die Bahn in den Niederlanden.

Ein Tag später startete Messane Bräutigam nun zum wirklich allerletzten Mal im Trikot des RSV. Auch für sie standen die vier Teildisziplinen auf dem Menü und bereits eine Woche zuvor hatte sie für die Deutsche Nationalmannschaft an einem Bahnwochenende in Grenchen (Schweiz) teilgenommen und so die harte internationale Luft atmen müssen bzw. dürfen. Dementsprechend gut vorbereitet und wachsam ging sie die ersten beiden Rennen an und setzte in beiden ihre Duftmarken in die Bahn. Da staunten die ein oder anderen arrivierten Rennfahrerinnen als die 18jährige plötzlich die Zwischenwertung anführte. Beim Ausscheidungsfahren war ihr das Glück nicht ganz so hold, denn der Regelverstoß einer Konkurrentin führte nicht zu deren Bestrafung sondern zu Messanes frühes Ausscheiden und so schlüpfte Messane für das Punktefahren wieder in die Rolle der Verfolgerin. Hier spielte sie zu Beginn ganz vorn mit und lag rasch mit drei anderen Konkurrentinnen nahezu gleichauf. In den letzten Runden kam aber Franziska Brauße, die deutsche Olympiastarterin von Paris in dieser Disziplin, immer stärker auf und gewann die letzten Punkte.

Messane fehlten nur wenige Zentimeter für eine bessere Platzierung und in der Endabrechnung war sie mit der Siegerin gleichauf, aber nach dem Reglement eben „nur“ Zweitplatzierte. Gegen die erste Enttäuschung halfen auch die vielen Gratulanten nichts, aber spätestens nach der Siegerehrung strahlte die jüngste Teilnehmerin in der Elite-Klasse schon wieder und konnte die anschließende Feier genießen. Anschließend hieß es auch für sie noch ein weitere Trainingseinheiten durch winterliche Landschaft zu absolvieren und im Moment weilt sie beim Trainingslager mit der Nationalmannschaft auf Mallorca. Anschließend geht es direkt hinein in die Saison 2025: Messane ist vom Bund Deutscher Radfahrer für die Europameisterschaft der Frauen-Klasse im Februar nominiert worden und wird im belgischen Zolder das Madison bestreiten. Damit unterstreicht der Nationalverband sein Vertrauen in unsere erst 18jährige Sportlerin. Was für eine tolle Neuigkeit für uns alle.

 

 

 

10. Rheinzaberner Cyclocross – Ein Wochenende der Superlativen

Was für ein Wochenende! Großer Trubel bei gutem Wetter, viele Sportler und interessante Rennen – das alles erlebte die Cyclocross-Arena rund um den Wiesenweg am ersten Adventswochenende.

Bereits am Samstag waren mehr als 50 FahrerInnen gekommen, um sich beim Gravelrennen miteinander zu messen, oder auf der 5,5 Kilometer langen Runde einfach nur Spaß zu haben. Allen SportlerInnen standen nach den 2 Stunden Fahrtzeit die Anstrengung ins Gesicht geschrieben, wurde aber vom Matsch der Wege überdeckt. Schnell ging es nach dem Zieleinlauf in warme Kleidung und an das Lagerfeuer zum Aufwärmen, dort konnte gemeinsam die Rennen ausgewertet und Pläne für den Abend auf dem Anneresl geschmiedet werden. Sportlich lief es für das Team Bike Aid aus dem Saarland sehr gut. In beiden männlichen Altersklassen gewannen mit Patrick Lechner und Markus Stoll ein Sportler der Mannschaft. Bei den Frauen siegte Mara Becker aus Mannheim. Allen gemeinsam war die Freude an dieser recht jungen Disziplin des Radsports und der Wunsch nach einer Neuauflage im nächsten Jahr.

Nach kurzer Nacht ging es früh am Morgen wieder los und pünktlich 10 Uhr für den ersten Start war alles vorbereitet. Die ältesten Jahrgänge rauschten los und lieferten sich ein heißes Rennen, manche Plätze wurden sogar im Sprint entschieden – eine Seltenheit im Cyclocross. Gleich im Anschluss waren die Schultern etwas schmaler und die Beine etwas kürzer, denn die Altersklassen U17 und U15 gingen auf die Strecke. Hier lagen die Hoffnungen des Ausrichters auf Linus Sturm, der sich auch nicht zurückhielt und den Pokal für den 2. Platz ergatterte. Anschließend ging es auf dem Wiesenweg richtig rund. Insgesamt 44 (!) ganz junge Sportler und Sportlerinnen der Altersklassen U13 und U11 sorgten für mächtig Trubel. Sie gingen erst auf einen kurzen Crosslauf, nach dessen Ergebnissen die Startaufstellung für das Crossrennen ermittelt wurde. Auf den Podien standen Kinder aus Bayern, Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz – also auch hier zieht die Veranstaltung die Besucher aus nah und fern. Die Gruppe aus Bayern freute sich besonders über die Gastfreundschaft in der Pfalz, denn sie waren schon am Samstag angereist und konnten so am Vorabend des Rennens auch über das Anneresl laufen.

Gegen Mittag wurden die Waden und Schultern der Sportler an der Startlinie wieder kräftiger. Beim Hobbyrennen darf jeder starten und mit Markus Nietmann war auch ein rot-weißes Rheinzaberner Trikot zu sehen. Sein Ziel war natürlich die Verteidigung des Sieges aus dem letzten Jahr, aber der Konkurrent aus Bensheim war am Ende doch etwas schneller. Neben den ambitionierten Rennern waren aber auch viele Einsteiger gekommen, die einfach mal ein Crossrennen ausprobieren wollten. Hier gab es viele strahlende Gesichter nach der Anstrengung, denn dann schmeckt der Glühwein gleich noch viel besser.

Bevor aber dann mit den Frauen das erste der beiden Hauptrennen gestartet werden konnte, kam es zu einem kleinen Zwischenfall, da ein Zuschauer einen Schwächeanfall hatte und das DRK vor Ort erst die Kollegen benachrichtigen mussten. Der Rettungswagen kam super schnell und die bereits zum Start aufgestellten Damen räumten noch einmal kurz den Startkorridor, damit der Zuschauer ins Krankenhaus gebracht werden konnte. Wir wünschen ihm gute Besserung! Kurz danach erfolgte der Pfiff des Kommissärs als Zeichen für “Start frei!” und nach kurzer Abtastphase lag ein rot-weißes Trikot an der Spitze. Unser Eigengewächs Messane Bräutigam hatte für ihr Heimrennen das Trainingsprogramm etwas umgestellt und ging bei der 10. Auflage zum 9. Mal an den Start. Nach rund 50 Minuten Fahrzeit rollte sie locker als Siegerin über die Ziellinie, denn der Vorsprung war mehr als ausreichend. Beim Veranstalter war ihre Teilnahme mit einem lachenden und weinenden Auge zu sehen, denn die Sportlerin hat viele Jahre den Verein vertreten und wechselt jetzt ins Profilager. Damit werden wir sie in den nächsten Jahren zum ersten Mal in ihrer Karriere in einem anderen Trikot sehen.

Zum Abschluss des Renntags ging des Feld bestehend aus den Herren und den Junioren ins Rennen. Auch hier war ein Rheinzaberner auf Abschiedstour, denn Felix Kloss wird ebenfalls ab 2025 im Trikot seines Profiteams zu sehen sein. In den Kampf um den Sieg konnte er leider nicht eingreifen, genauso wie Elias Lanfermann, der nach einem Jahr mit wenig Training den Wiedereinstieg probierte, aber nach 40 Minuten ging ihm die Luft aus, wie nach dem Rennen einräumen musste. Der Sieger aus Darmstadt strahlte um so mehr über seinen ersten Sieg in Rheinzabern und schwärmte von der anspruchsvollen und interessanten Strecke über das Rheinhochufer. Allgemein gab es wieder viele positive Rückmeldungen über die Veranstaltung und mit der “Treppe des Grauens” hat die Strecke ein Alleinstellungsmerkmal weit über die Region hinaus.

Der RSV Rheinzabern zieht zum wiederholten Mal ein positives Fazit des Crosswochenendes. Der Dank gilt allen ehrenamtlichen Helfern, den Sponsoren und den Unterstützern und nicht zuletzt den Besuchern aus nah und fern. Mit insgesamt rund 360 Startern sind wir in einer Dimension angekommen, bei dem die Infrastruktur in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden muss, die aber für den Ort und das Umland auch einen deutlichen Eintrag bringt. Mit diesen Impressionen geht es in die Winterruhe und ab Januar geht es an die Vorbereitung des nächsten großen Events.

10. Rheinzaberner Cyclocross steht vor der Tür

Der Herbst macht eine kleine Pause, genau das Richtige für ein schnelles und interessantes Cyclocross-Rennen. Bereits zum 10. Mal drehen sich auf und um den Wiesenweg die Räder und zahlreiche Sportler aus nah und fern kommen zusammen mit ihren Betreuern oder Eltern nach Rheinzabern, um die einzigartige Strecke und die Stimmung zu erleben. Viele davon zieht es im Anschluss auf das Anneresl und sie runden so ihren Sonntagsausflug ab. Mehr als 300 Anmeldungen sind für den Sonntag eingetroffen und diese verteilen sich gut über alle Rennklassen. Auch aus Frankreich werden wieder zahlreiche Rennfahrer anreisen. Besonders erfreulich ist der hohe Zuspruch bei den jungen Sportlern. Diese werden wie immer gegen Mittag zuerst einen Crosslauf zu Fuß bestreiten und anschließend auf ihre Räder springen. Dieses Format hat sich über Jahr bewährt und macht allen Beteiligten großen Spaß. Hier kann auch jeder teilnehmen, der über ein sicheres Fahrrad und einen Helm verfügt. Natürlich fahren die Kinder nicht über die gleiche Strecke wie die Erwachsenen, denn hier soll der Spaß am Sport im Mittelpunkt stehen. Aber zumindest einmal geht es auch für die Jüngsten die Abfahrt des Hochgestades hinunter und den Wirtschaftsweg wieder hinauf – das wird für alle zu schaffen sein. Die Älteren dagegen werden die gewohnte Mischung aus intensiven, schnellen Passagen und technisch anspruchsvollen Teilstücken “genießen” dürfen. So geht es insgesamt drei Mal das Hochgestade hinunter und wieder hinauf und natürlich wartet auch die “Treppe des Grauens” wieder auf alle Fahrer und Fahrerinnen. Es gilt exakt 18 Stufen zu erklimmen, keine ist gleich hoch und so gilt volles Augenmerk. Das Rad muss dabei geschultert werden und wie das aussieht, dass sollte man sich am besten vor Ort anschauen.

Zuvor allerdings gehen die Jugendlichen ins Gelände und hier hat der RSV mit Linus Sturm einen ganz heißen Kandidaten auf einen Podestplatz. Das Rennen in Herxheim konnte er bereits gewinnen und so brennt er auf den nächsten Erfolg. Ein anderer junger Wilder hat sich erst kürzlich dem RSV angeschlossen und in dieser Saison schon mehrere Cyclocross-Rennen erfolgreich bestritten, und so ist Ben Göbel heimlich still und leise in der Favoritenrolle in der U13 geschlüpft. Anschließend steht im Feld der Hobbyklasse auch Markus Nietmann vom Veranstalter an der Startlinie, der seinen Sieg aus dem Vorjahr natürlich wiederholen möchte. Am Nachmittag starten dann zunächst die Frauen und zum Abschluss die Herren in die beiden Hauptrennen des Tages. Hier vertritt zunächst Messane Bräutigam wohl zum (vorerst) letzten Mal die Farben ihres Heimatvereins, denn sie wechselt ab dem 01.01. ins Profilager. In diesem Winter wird sie sich auf die kommende Straßensaison vorbereiten und daher nur selten im Gelände im Einsatz sein, aber das Heimrennen kann sie natürlich nicht auslassen.

Auch bei den Männern wird ebenfalls ein Fahrer zum vorerst letzten Mal in unserem Trikot zu sehen sein, denn auch Felix Kloss wechselt zu einem Profi-Team und wird ab 2025 versuchen, sich dort zu etablieren. Daneben startet Elias Lanfermann für den RSV Rheinzabern und ist motiviert, seinen Platz 4 von 2023 zu überbieten.

Es steht also einem erfolgreichen 10. Rheinzaberner Cyclocross nichts im Wege und wir freuen uns auf tollen Sport und viele Zuschauer, die für Stimmung an der Rennstrecke sorgen werden.

Europameisterschaft und Bundessichtung – Rheinzabern steht im Mittelpunkt

Was war das für eine riesige Veranstaltung! Eine Europameisterschaft im Kernland des Radsports Belgien. Größer als die meisten anderen Rennen, eine Region mindestens so groß wie der Kreis Germersheim im Radsportfieber, eine ganze Woche Festivitäten rund um die Rennen und eine super Organisation mit vielen, vielen Helfern. Mittendrin auch die deutsche Delegation, bei der unsere Messane Bräutigam zusammen mit den gestandenen Profis in der gleichen Unterkunft war und dort die ein oder andere Anekdote aufschnappte.

Richtig ernst wurde es dann am Mittwoch mit dem Einzelzeitfahren. Bei kühlen Herbsttemperaturen war es gar nicht so einfach, den Körper zu warm zu kriegen und zu warm zu halten. Messane rollte mit über 40km/h über den Kurs und kam auf den 9. Rang. So ein bisschen mehr hatte sie sich erwartet, aber so richtig nachdenken konnte sie darüber gar nicht, denn schon am nächsten Tag stand das Staffelrennen an. Hier fahren zunächst drei männlichen Junioren gemeinsam und anschließend drei Juniorinnen ebenfalls als Team. Die deutschen Jungs hatten beim Wechsel knapp 20 Sekunden Rückstand auf das Team der Niederlande und Messane und ihre beiden Kolleginnen schafften es, den Abstand zu verringern. Bis ganz noch vorne sollte es aber nicht reichen und so holte sich das deutsche Sextett die Silbermedaille. Auch die Staffel der Erwachsenen holte sich die Silbermedaille und so gab es am Abend ausreichend Grund zum Feiern.

Ab dem nächsten Tag galt es aber wieder im Rennmodus einzusteigen, also Erholen, Vorbereiten um dann am Sonntag Morgen 9.00 Uhr hochmotiviert an der Startlinie zu stehen. Das Rennen der 100 Starterinnen ging auch gleich mit Vollgas los, viele Fahrerinnen hatten langärmelige Trikots oder sogar Jacken/Westen angezogen ob der herbstlichen Temperaturen. Mittendrin aber Messane mit kurzem Trikot und man merkte ihr zusammen mit der deutschen Mannschaft an, dass sie diesem Rennen des Stempel aufdrücken wollten. Fast das gesamte Rennen über waren 1-2 deutsche Trikots ganz vorne zu sehen. Messane konnte sich derweil im Feld „verstecken“ und den Windschatten ausnutzen. Rund 5 Kilometer wurde es dann ernst! Es reihten sich ganz vorne die Deutschen und die Niederländerinnen ein, es sah aus wie bei den Profis – weiß gegen orange. Auf der Zielgerade angekommen ging es Schreck durch die vielen Zuschauer entlang der Strecke, denn in zweiter Reihe passierte ein heftiger Sturz, in dem viele Fahrerinnen involviert waren. Ganz vorne aber Messane die ihrer Anfahrerin hinterherjagte, direkt daneben die Konkurrentin in orange – keine andere Sportlerin konnte noch in den Kampf um den Sieg mithalten.

Mit bloßem Auge war es kaum zu erkennen und somit musste das Zielfoto zur Entscheidung herangezogen werden. Am Ende fehlten nur wenige Zentimeter zur Goldmedaille aber auch mit Silber war Messane und ihre Equipe hochzufrieden. Auch die Delegation des BDR waren überglücklich mit der Leistung und natürlich mit dem Ergebnis. Vor lauter Gratulanten kam Messane beinahe zu spät zur Siegerehrung.

Diesen unbeschreiblich schöner Tag ließen die Mannschaftskolleginnen gemeinsam ausklingen, Feiern gehört eben auch dazu, und schon geht die Vorbereitung auf das nächste große Event los, denn schon kommende Woche reist die Nationalmannschaft zur WM nach Zürich. Hier drücken wir Messane wieder kräftig die Daumen.

Das ist aber noch nicht alles, denn auch in Deutschland gab es Grund zum Jubeln. In Thüringen fanden am vergangen Wochenende noch zwei wichtige Rennen statt und unsere Hannah Franziska Brand stand hochmotiviert an der Startlinie. Am Samstag stand zunächst die Deutsche Meisterschaft im Einzelzeitfahren auf dem Programm, bei dem die U17 noch kein spezielles Material verwenden dürfen, das heißt, alle Athleten nutzen ihre normalen Straßenräder. Hannah schaffte es hier nach 10 anstrengenden Kilometern auf den 7. Rang. Das war aber noch nicht alles. Tags darauf ging es auf ein 60 Kilometer langes hügeliges Straßenrennen. Hier ließ sich Hannah von keiner Konkurrentin beeindrucken und verließ sich auf ihren Endspurt. So kam es auch: Eine große Gruppe sprintete um den Sieg und ganz vorne war das Trikot des RSV Rheinzabern zu sein. Hannah holte sich damit einen großen Sieg und konnte die Siegerehrung vollkommen genießen. Damit machte sie auch in der bundesweiten Nachwuchssichtung noch einen großen Sprung nach vorne und kann somit mit ihrer Saison 2024 sehr zufrieden sein. Sie wird im nächsten Jahr zu den Juniorinnen wechseln und freut sich schon auf die großen Events.

Rheinzabern hat eine Weltmeisterin !!!

Was für ein Sommer für Messane Bräutigam: Im Juli wird sie Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung, im August dann doppelte Deutsche Meisterin und nun krönt sie sich zur Weltmeisterin bei der Bahn WM im fernen China! Was für ein wahnsinniger Erfolg für sie, unseren Verein und natürlich für den Deutschen Verband.

Nach rund 40 Stunden Reise war Messane am vorvergangenen Wochenende in der Hitze von Luoyang angekommen. Die Reisegruppe bestand nur aus einer weiteren Sportlerin und dem Bundestrainer aber dennoch waren alle drei gut gelaunt und konnten auch die Kultur und das Leben in China etwas näher kennenlernen. Im Mittelpunkt stand aber dennoch die Anpassung an die Zeitumstellung, die Akklimatisierung an die Hitze, die auch nachts nicht nachzulassen schien, und natürlich die Vorbereitung auf den großen Höhepunkt, dem Madison oder auch Zweiermannschaftsfahren am Sonntag. Auf dem Weg dahin nahmen die beiden Sportlerinnen noch an anderen Disziplinen teil. So startete Messane am Donnerstag beim Ausscheidungsfahren, was zu einem wahren Krimi mutieren sollte. Schon zuvor gab es schwere Stürze bei den Rennen der männlichen Junioren und so wurde der Zeitplan um 90 Minuten nach hinten verschoben. Auch im Ausscheidungsfahren von Messane gab es Stürze – hier sind auch Nationen vertreten, deren Fahrer/innen nicht über die internationale Erfahrung verfügen -, aber Messane hielt sich schadlos und war immer ganz vorn zu sehen. Beim Ausscheidungsfahren muss, wie der Name es verrät, immer eine Fahrerin das Rennen beenden. Das passiert alle 2 Runden und bei mehr als 20 Starterinnen sind das schon mal fast 45 Runden. Während den Unterbrechungen fahren die Sportlerinnen weiter auf der Bahn, sodass auch hier noch Kilometer zusammen kamen. Weiterhin waren sich die Kampfrichter nicht immer einig und es gab oft eine “No decision”, also niemand scheidet aus und so wird das Rennen einfach fortgesetzt. Am Ende kam Messane auf fast 70 Runden, bei rund 50km/h Durchschnittstempo.

Zu Beginn ist es beim Ausscheidungsfahren sehr wichtig, sich nicht in die hinteren Plätze zurückdrängen zu lassen, denn bei den vielen Sportlerinnen auf der Bahn ist es dann schwierig wieder nach vorn zu kommen. Auch die ein oder andere Mitfavoritin war davon betroffen und musste das Rennen beenden oder mit viel Kraftaufwand sich wieder in Position bringen. Messane hielt sich aus all dem heraus und als nur noch 8 Fahrerinnen im Spiel waren, zog sie noch einmal unwiderstehlich das Tempo herauf. Beim Kampf um das Podium war es noch einmal eng, aber danach gab die Konkurrentin schon fast auf und so konnte unsere Fahrerin schon vor der Ziellinie feiern. Nach dem Ausfahren wartete schon ihre Teamkollegin und der Bundestrainer und zusammen feierte das Mini-Team diesen herausragenden Erfolg. Überwältigt von ihrem Gefühlen musste sich auch Messane erst einmal sammeln, nahm sich aber die Zeit, noch einmal – mit der deutschen Fahne um die Schultern – in die Kamera zu winken. Der große Moment kam dann etwas später, als ihr bei der Siegerehrung das heißbegehrte Regenbogentrikot übergestreift wurde.

Aber das war ja noch nicht alles. Zunächst holte sich ihre Partnerin Judith Rottmann beim Punktefahren die Bronzemedaille und das abschließende Madisonrennen sollte dann den krönenden Abschluss bilden. Die beiden Deutschen standen also hochmotiviert am Start und dann kam das Pech ins Spiel und Glück hatten sie auch keines. Im ersten Drittel war einfach nichts zu machen, kaum etwas klappte und es dauert eine Weile, bis die ersten Punkte auf dem Konto waren. Die Medaillenränge waren erst einmal weit entfernt, aber dann setzte Messane zu einem Antritt an und nur Großbritannien konnte folgen. Gemeinsam mit dem Team von der Insel baute Deutschland den Vorsprung immer weiter aus und konnte nach wenigen Runden die gesamte Konkurrenz überrunden. Mit diesem “Rundengewinn” und den dadurch erworbenen 20 Punkten schoben sich die beiden jungen Deutschen auf den Silberrang vor und verteidigten diesen bis zum Schluss. Somit holte die kleine Delegation einen kompletten Medaillensatz zurück nach Hause, wo mit Sicherheit viele Gratulanten auf die beiden warten.

Der RSV Rheinzabern ist mächtig stolz auf seine Fahrerin, die bereits seit 12 Jahren (!) in unserem Trikot unterwegs ist und jedes Jahr ein Stück weiter voran gegangen ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Nationalverband sie für die anstehenden Europa- und Weltmeisterschaften in Hasselt bzw. Zürich vorgesehen hat. Dort drücken wir ihr alle Daumen und hoffen auf weitere Erfolge.

In Deutschland geht die Saison derweil weiter und unsere zweite große Hoffnung bei den Damen kommt immer besser in Schwung. Hannah Franziska Brand fuhr am Wochenende gleich zwei Rennen der nationalen Sichtungsserie, beide ausgetragen im “Windschatten” der Deutschland-Tour, die auch 2024 in Süddeutschland Station machte. So ging es am Samstag in Villingen-Schwenningen rund und die deutschen Starter mussten sich der Überlegenheit der Italienerinnen, die auf Einladung als Gastfahrerinnen teilnehmen, geschlagen geben. Hannah schafft es dennoch als beste Deutsche auf den 4. Platz und den 9. Platz. Damit zeigte sie sich wieder ganz vorne im Feld der jungen Damen und bereitet sich gerade auf die anstehende Deutsche Meisterschaft im Zeitfahren vor.

Rheinzabern hat eine Europameisterin !

Etwas mehr als 4 Minuten dauerte der Finallauf. Vier Sportlerinnen der deutschen Nationalmannschaft, darunter Messane Bräutigam vom RSV Rheinzabern, gegen 4 aus Großbritannien. In der ersten Runde waren die Deutschen Bestzeit gefahren, in der Zwischenrunde waren es die Britinnen und bei allen Beteiligten konnte man die Anspannung vor dem Start zum Finale der 4000m-Mannschaftsverfolgung der Juniorinnen in den Gesichtern sehen. In den vergangenen Jahren waren die deutschen Farben bei EM und WM nicht in der Nähe der Medaillenränge zu sehen, zu groß war der Unterschied zu den anderen Nationen. In diesem Jahr, bei der Heim-EM in Cottbus auf einer ungewohnten Zementbahn, hier war alles anders.

Den besseren Start erwischten die Konkurrentinnen von der Insel, fast eine Sekunde hatten sie auf den ersten 500 Metern bereits gut gefahren. Jetzt kam die Maschinerie des deutschen Vierers richtig in Gang und der Vorsprung schmolz dahin. Nach der Hälfte der Strecke wechselte die Führung von Runde zu Runde – die Spannung bei den Zuschauern stieg und stieg. Das Publikum übertrug die großartige Stimmung auf die Fahrerinnen, sodass diese wie durch einen großen Tunnel aus Anfeuerungsrufen fuhren. Immer besser konnten sich Messane und ihre Teamkolleginnen positionieren und auf den letzten 2 Runden führte unsere Sportlerin den Vierer an. Auf dieser Bahn ist das eher ungewöhnlich, aber genau so war es geplant und nach der Übernahme der Führung mit einem kleinen Rückstand schossen die vier jungen Damen die letzten Meter über die Bahn und gewannen am Ende deutlich.

Die erste Goldmedaille für den BDR in dieser prestigeträchtigen Disziplin ließ alle Glücksgefühle aus den Beteiligten heraus platzen. Das gesamte Team aus Trainern/innen, Mechanikern, Physiotherapeuten und Sportlern/innen der anderen Disziplinen feierte diesen tollen Erfolg während die Fahrerinnen ihre Glückstränen trocknen mussten.

Damit war der perfekte Auftakt in die Europameisterschaft geglückt, und es sollten noch weitere tolle Leistungen folgen. Insgesamt 7 Titel holte das Deutsche Team und war nach Großbritannien die zweiterfolgreichste Nation. Messanes nächster Start war beim Omnium, einer Disziplin, bei der sie die amtierende Deutsche Meisterin ist. An diesem Tag war aber irgendwo und irgendwie der Wurm drin und sie schaffte es nicht ganz bis nach vorn. Bei allen 4 Teilrennen, die zu einer Gesamtwertung zusammenfließen, fehlten ihr Zentimeter und so sprang am Ende ein 5. Platz heraus, auch wenn sie bis zum Ende kämpfte und nach dem letzten Zieleinlauf auf dem Rasen innerhalb der Bahn ausgepumpt liegen blieb.

Am letzten Tag der Wettbewerbe standen in allen Kategorien die Königsdisziplin, das Madison oder auch Zweiermannschaftsfahren, an. Hier gingen die beiden Deutschen, Messane mit ihrer Partnerin Judith Rottman aus NRW als Geheimfavoritinnen an die Startlinie. Mit im Gepäck war der Plan, am Anfang etwas verhaltener zu agieren und in der zweiten Hälfte dann dem Rennen ihren Stempel aufzudrücken. Das gelang auch genauso wie angedacht und vor der letzten der 12 Punktewertungen war noch alles möglich. Großbritannien, Italien und Deutschland lagen sicher auf den Medaillenrängen und der Zieleinlauf musste über die Vergabe entscheiden. Hier waren die Britinnen auf einmal wieder hellwach und schafften es einen kleinen Vorsprung herauszufahren. Am Ende waren es rund 10 Zentimeter, die unseren beiden Athletinnen gefehlt haben und so reichte es „nur“ für die Bronzemedaille. Dennoch gab es bei der großen Siegerehrung einen tosenden Applaus und Anerkennung für die Sportlerinnen.

Jetzt heißt es erst einmal tief durchatmen und in den Erholungsmodus gehen. Nach ein paar Tagen der Entspannung steht für Messane die Deutsche Meisterschaft auf der Bahn an und von dort geht es direkt zur Weltmeisterschaft nach China. Auf diesem Weg wünschen wir unserer Sportlerin alles Gute.

Unglaubliche Siegesserie der Radsportler

Ganz oben auf das Siegerpodest zu klettern ist ein für Radsportler wunderschöner Moment – vor allem wenn man vorher eines der wichtigsten Radrennen gewonnen hat. Linus Sturm hat das zum wiederholten Male geschafft und ist seit vergangenem Wochenende in der Siegerliste der Südpfalztour zu finden. Das schaffte er auf Grund seiner Vielseitigkeit, denn bei der Rundfahrt mit 4 Etappen geht es nicht nur um Kraft und Ausdauer, sondern auch um Radbeherrschung. Los ging es am Freitag mit einem Zeitfahren bei dem unsere beiden Starter Lasse Delius und eben Linus auf die Plätze 10 und 16 einkamen. Da konnte noch niemand ahnen, wie positiv sich die Rundfahrt entwickeln würde. Samstag Morgen dann ein Geschicklichkeitstest und Linus schob sich mit Rang 5 schon in die Nähe des Podiums. Am Nachmittag dann ein Rundstreckenrennen durch die Weinberge und hier war der junge Mann bereits als 3. bei der Siegerehrung dabei. Den Abschluss bildete das Straßenrennen über die Dörfer um Roschbach am Sonntag. Auch hier schaffte Linus einen 5. Platz und da er von allen Startern derjenige mit der konstantesten Leistung war, hatte er auch am Ende die meisten Punkte gesammelt und strahlte bei der großen Siegerehrung vom obersten Treppchen. Damit nahm er nach der Allgäu-Tour und der Ostthüringentour auch hier wieder das gelbe Trikot mit nach Hause. Ein super Jahr 2024 für den jungen Mann, der seit 2018 die Farben des RSV Rheinzabern trägt.

Auch für Lasse war es ein aufregendes Wochenende. Der junge Mann ist erst 2024 in den Radsport eingestiegen und hatte bereits einige sehr gute Leistungen gezeigt. An das Fahren in den größeren Feldern wird er sich noch weiter gewöhnen, ist aber mit dem Gesamtrang 14 durchaus zufrieden.

Als wäre das nicht schon genug zu feiern, kam am späten Sonntag Abend noch eine Nachricht von etwas weiter her. Unser Sportler Pavlo Otmorskyi, der 2022 aus der Ukraine flüchten musste und sich 2024 unserem Verein angeschlossen hatte, verbuchte seinen bis hierhin größten Erfolg der noch jungen Karriere. Er machte sich extra mit seinem Onkel auf die rund 2000 Kilometer lange Autofahrt in die Heimat und nahm an der nationalen Meisterschaft teil. Rund 70 Kilometer entfernt von Kiew fand er ein Stück Normalität in diesen schwierigen Zeiten. Bei den Meisterschaften konnte man sich nach seinen Aussagen sicher fühlen, aber in die großen Städte trauten sie sich nicht. All das war aber für die rund 2 Stunden Radrennen vergessen und Pavlo zeigte bis zum Schluss seine Stärke. Er fuhr in der Kleidung des RSV Rheinzabern als erster über die Ziellinie und wird so bald im Trikot des ukrainischen Meisters in der Pfalz unterwegs sein.

Der RSV Rheinzabern gratuliert seinen Sportlern ganz herzlich und richtet in dieser Woche die Blicke nach Cottbus. Dort findet die Europameisterschaft der U19 und U23 auf der Bahn statt und unsere Messane Bräutigam ist hier im Einsatz. Nach der Mannschaftsverfolgung am Dienstag und Mittwoch wird sie am Freitag beim Omnium und am Sonntag beim Madison auf Medaillenjagd gehen und wir alle drücken von hier aus die Daumen.

Deutsche Meisterschaften mit Glück und Pech

Ende Juni sind im Radsport die Höhepunkte dicht an dicht im Kalender, denn pünktlich zum Start der Tour de France werden die nationalen Meisterschaften ausgetragen. Für unsere Sportler galt es also die lange Vorbereitung optimal zu nutzen. Die Anfahrt war zum Glück nicht allzu lang, denn dieses Jahr fanden die Meisterschaften im Schwarzwald rund um Bad Dürrheim statt. Dort wurde das ganz große Rad gedreht, denn erstmals waren alle Rennklassen von der U15 bis zu den Erwachsenen an einem Wochenende auf der Straße. So kam es, dass ganz selbstverständlich die World-Tour-Profis neben den Nachwuchsfahrern parkten und alle Ehrungen wurden auf der großen Bühne durchgeführt. Das gab den jungen Sportlern und Sportlerinnen natürlich noch einmal mehr Schwung, aber beim Blick auf die Wetterlage war der zu mindestens teilweise wieder verschwunden.

Los ging es am Samstag mit Messane Bräutigam im Rennen der U19. Sie fuhr sofort aktiv ganz vorne mit und war im Feld gut platziert. Gegen die drei besten Kletterinnen war aber leider kein Kraut gewachsen und so blieb es bei der Holzmedaille, also Rang 4, für Messane nach einem schweren Rennen mit vielen Höhenmetern und einem Wolkenguss in der letzten Runde. Noch schlimmer erwischte es anschließend Hannah Franziska Brand, die schon im strömenden Regen starten musste und es sollte auch nicht so richtig besser werden. Für sie reichte es in der U17 zu Platz 9. Gleichzeitig kämpften die jungen Herren der U17 gegen den Regen und den böigen Wind. Auch hier waren am Ende die besten Kletterer ganz vorne. Unsere Starter Julius Thomas und Pavlo Otmorsky kamen auf die Plätze 25 und 82 in Ziel uns mussten sich anschließend erst einmal aufwärmen. Bei so manchem Crossrennen im Herbst waren die Temperaturen höher als am Samstag, aber schon nach kurzer Zeit konnten alle Fahrer wieder Lächeln.

Tags darauf zeigte sich der Sommer von seiner besseren Seite. Der Himmel nur leicht bewölkt und somit beste Bedingungen für das Rennen der U15 mit unseren beiden Startern Lasse Delius und Linus Sturm – für beide die jeweils erste Deutsche Meisterschaft auf der Straße. Hier ging es von Beginn an zur Sache und der selektive Kurs sorgte für eine Aufsplitterung der Fahrer in viele kleine Gruppen. Lasse schaffte es mit letzter Kraft, sich an Gruppe 2 festzukrallen und wurde 14. Linus kämpfte sich in der 3. Gruppe durch das schwere Rennen und belegte den 22. Platz.

Für alle Sportler ging somit ein aufregendes Wochenende zu Ende und gleichzeitig ist die erste Hälfte der Saison geschafft. Auch wenn es bei der Meisterschaft nicht zu den Plätzen ganz vorne gereicht hat, so blickt der Verein auf eine sehr gute Entwicklung in 2024 zurück. Alle RennfahrerInnen haben sich weiterentwickelt und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie sich wieder bei den Siegerehrungen zeigen werden.

Eine tolle Nachricht gab es ja am Wochenende vor der Straßenmeisterschaft, denn Messane Bräutigam ging auf weite Reise in das Erzgebirge. Dort stand zunächst ein Lehrgang der Nationalmannschaft auf dem Plan, der direkt in der Meisterschaft im Zeitfahren endete. Hier galt Messane als eine der Favoritinnen und dementsprechend nervös war sie vor dem Start. Das legte sich aber recht schnell und so rauschte sie durch die Wälder rund um Aue. Dort wurde sogar eine Bundesstraße für die Rennfahrer gesperrt und am Ende hing die Silbermedaille um den Hals unserer Sportlerin. Schneller war an dem Tag nur eine Fahrerin aus Norddeutschland, die sich auf diese Disziplin spezialisiert hat und sonst keine anderen Rennen bestreitet. Natürlich war da auch etwas Enttäuschung bei Messane zu spüren, aber auch sie kann mit auf eine sehr erfolgreiche erste Saisonhälfte zurückblicken – den Vorsprung in der Rad-Bundesliga hat sie sogar ausbauen können – und gleichzeitig stehen große Aufgaben vor der Tür. Schon am kommenden Wochenende geht es zur Nationalmannschaft und nach intensiver Vorbereitung wird sie bei der Bahn-Europameisterschaft in Cottbus starten. Dafür drücken wir alle die Daumen.