Heißer Start bei kalten Temperaturen

Draußen ist es bissig kalt und freiwillig geht man nur ungern vor die Tür. Manche mögen aber gerade das und fahren sogar bei diesem Wetter mit dem Rad durchs Gelände. So geschehen am vergangenen Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft im Cyclocross in Chemnitz.
Seit vielen Jahren zum ersten Mal nicht dabei war Messane Bräutigam, die sich momentan mit der Frauen-Nationalmannschaft auf Mallorca für die Saison vorbereitet. Neben der DM verpasste sie dadurch leider auch ihre Ehrung zur Nachwuchssportlerin des Jahres durch den Landessportbund. Den Preis durften stellvertretend ihre Eltern in Empfang und auch Ministerpräsident Alexander Schweitzer war beeindruckt ob der vielen hervorragenden Leistungen der Sportler und Sportlerinnen.
Hannah konzentriert auf der Bahn in Apeldoorn (NL). Ebenfalls in wärmerer Umgebung war Hannah Franziska Brand unterwegs, denn sie nahm an einem renommierten Bahn-Meeting in den Niederlanden teil. Hier waren auch viele andere Nationen anwesend, denn in Apeldoorn wird in wenigen Monaten die Weltmeisterschaft der Junioren stattfinden. Für Hannah war das der erste Auftritt im Dress der Nationalmannschaft und das als Vertreterin des jüngeren Jahrgangs inmitten der „Älteren“. Nervosität war bei ihr aber kaum zu spüren und so gelangen ihr auch vordere Platzierungen bei den verschiedenen Formaten. Das abschließende Madison-Rennen endete dann leider mit Pech, da Hannahs Partnerin das Rennen mit gesundheitlichen Problemen aufgeben musste, aber dennoch kam sie mit einem guten Gefühl wieder zurück in die Südpfalz.
In Chemnitz beim kalten Cyclocross war der RSV dennoch vertreten und so war es an Linus Sturm, unser Trikot ganz vorn zu zeigen. Das gelang dem jungen Rennfahrer auf dem harten Untergrund, der oben drauf eine matschige und rutschige Schicht hatte, auch sehr gut. Linus hielt sich bis zum Ende in der Spitzengruppe, aus der sich kurz vor Schluss zwei Fahrer nach vorne absetzen konnten. Für Linus blieb der 5. Platz und damit ein gelungener Auftakt in das Jahr 2025 und Lohn für die vielen Trainingseinheiten und Crossrennen in der Vorbereitung.


Der RSV fiebert trotz der eisigen Temperaturen mit seinen Sportlern, freut sich aber jetzt auf eine kleine Pause bevor es März wieder mit dem Rennbetrieb losgeht. Und auch in Rheinzabern wird es im April richtig rund gehen, wofür im Hintergrund schon fleißig organisiert wird.

Jahresabschluss mit einem Paukenschlag

Das Jahr 2024 neigte sich dem Ende, aber die Radsportler sind gar nicht in richtig in die Weihnachtsruhe gekommen. Während ein Teil des Vereins auf den winterlichen Straßen der Südpfalz trainiert und bereits die Grundlagen für 2025, ist der andere Teil bei Wettbewerben unterwegs. Die Crosser Ben Göbel und Linus Sturm pflügen weiter durch den Matsch und trotzen der Kälte. Ben Göbel ist im Herbst dem Verein beigetreten und zeigte unser Trikot bereits mehrfach bei den Crossrennen der Region ganz vorn. So gewann er in Koblenz und wurde 2. in Mehlingen.

Linus Sturm platzierte sich regelmäßig auf den Podesträngen und wurde souverän Landesmeister in Rheinland-Pfalz. Er bereitet sich intensiv auf die Deutsche Meisterschaft Anfang Januar in Chemnitz vor und wird dort mit Sicherheit eine bestimmende Rolle einnehmen. Beim Abschluss der Bundesliga-Saison im Norden der Republik, genauer in Vechta, musste er noch die Klasse der Konkurrenten anerkennen und belegte in der Gesamtwertung den undankbaren 4. Platz und dennoch Bestätigung eine toller Leistungen in den letzten Monaten.

Die Damen sind derweil auf der Bahn aktiv. Traditionell legt der BDR die Deutsche Meisterschaft im Omnium in den Dezember. Daher wird hier auch schon in den Altersklassen der kommenden Saison gestartet. Das bedeutete für Hannah Brand, dass sie ihre ersten Rennen als Juniorin bestreiten musste. Das ist ein wichtiger Schritt, gelten doch jetzt keine Übersetzungsbeschränkungen mehr und dadurch werden die gefahrenen Geschwindigkeiten deutlich höher. Als Vorbereitung darauf war sie im Vorfeld extra auf die Bahn nahe Düsseldorf gefahren, um dort ganz spezifisch zu trainieren. Dass die Konkurrenz aber auch nicht untätig war, das merkte sie sofort und so wurde es der erwartet schwere Wettkampf. Ein Omnium besteht aus den vier Teilen Scratch, Temporennen, Ausscheidungsfahren und Punktefahren. Dazwischen ist jeweils nur rund eine Stunde Pause, zum Ausruhen zu wenig, zum Aktivbleiben aber doch zu lang und so ist es immens wichtig, stets fokussiert und konzentriert zu bleiben. Hannah schaffte es immer wieder, sich in den Führungspositionen zu etablieren und ärgerte die etablierten Fahrerinnen aus dem älteren Jahrgang. Am Ende fehlte immer mal wieder der ein oder andere Zentimeter und im letzten Teil, dem Punktefahren, gingen ihr leider etwas die Kräfte aus. Mit dem 7. Rang in der Endabrechnung war sie denoch zufrieden, aber im nächsten Jahr gibt es an gleicher Stelle wieder die Chance auf Edelmetall. Jetzt steht aber erst einmal ein Trainingslager mit der Nationalmannschaft an und von dort geht es direkt zum ersten internationalen Einsatz auf die Bahn in den Niederlanden.

Ein Tag später startete Messane Bräutigam nun zum wirklich allerletzten Mal im Trikot des RSV. Auch für sie standen die vier Teildisziplinen auf dem Menü und bereits eine Woche zuvor hatte sie für die Deutsche Nationalmannschaft an einem Bahnwochenende in Grenchen (Schweiz) teilgenommen und so die harte internationale Luft atmen müssen bzw. dürfen. Dementsprechend gut vorbereitet und wachsam ging sie die ersten beiden Rennen an und setzte in beiden ihre Duftmarken in die Bahn. Da staunten die ein oder anderen arrivierten Rennfahrerinnen als die 18jährige plötzlich die Zwischenwertung anführte. Beim Ausscheidungsfahren war ihr das Glück nicht ganz so hold, denn der Regelverstoß einer Konkurrentin führte nicht zu deren Bestrafung sondern zu Messanes frühes Ausscheiden und so schlüpfte Messane für das Punktefahren wieder in die Rolle der Verfolgerin. Hier spielte sie zu Beginn ganz vorn mit und lag rasch mit drei anderen Konkurrentinnen nahezu gleichauf. In den letzten Runden kam aber Franziska Brauße, die deutsche Olympiastarterin von Paris in dieser Disziplin, immer stärker auf und gewann die letzten Punkte.

Messane fehlten nur wenige Zentimeter für eine bessere Platzierung und in der Endabrechnung war sie mit der Siegerin gleichauf, aber nach dem Reglement eben „nur“ Zweitplatzierte. Gegen die erste Enttäuschung halfen auch die vielen Gratulanten nichts, aber spätestens nach der Siegerehrung strahlte die jüngste Teilnehmerin in der Elite-Klasse schon wieder und konnte die anschließende Feier genießen. Anschließend hieß es auch für sie noch ein weitere Trainingseinheiten durch winterliche Landschaft zu absolvieren und im Moment weilt sie beim Trainingslager mit der Nationalmannschaft auf Mallorca. Anschließend geht es direkt hinein in die Saison 2025: Messane ist vom Bund Deutscher Radfahrer für die Europameisterschaft der Frauen-Klasse im Februar nominiert worden und wird im belgischen Zolder das Madison bestreiten. Damit unterstreicht der Nationalverband sein Vertrauen in unsere erst 18jährige Sportlerin. Was für eine tolle Neuigkeit für uns alle.