Die Überschrift verspricht es – weit verstreut sind die Radsportler in den letzten Wochen unterwegs und jede(r) hat die eigenen Höhepunkte, auf die es sich vorzubereiten gilt. Ein großes Erlebnis hatten unsere FahrerInnen der U15 und U17, Linus Sturm, Lasse Delius und Viola Scharpey, die alle bei der berühmten TMP-Tour rund um Gotha an den Start gingen. Es gibt eigentlich keinen Profi-Radsportler aus Deutschland, der nicht mindestens einmal hier in Thüringen seine Spuren hinterlassen hat. Auf insgesamt 4 Etappen zeigen sich unsere SportlerInnen in einem internationalen Starterfeld, mit FahrerInnen aus Polen, der Schweiz, Italien usw. Da ging es ganz schön schnell zur Sache und für den Höhepunkt aus der Sicht des RSV sorgte Linus Sturm mit seinem 2. Platz auf der 3. Etappe und dem 8. Platz im Gesamtklassement.
Im Mai geht es wie jedes Jahr Schlag auf Schlag und nur eine Woche später trafen sich alle im saarländischen Überherrn wieder. Für die U17 stand ein Sichtungsrennen des Nationalverbands German Cycling auf dem Plan und auf dem anspruchsvollen Kurs zeigten alle RSV-Renner, dass sie der Herausforderung gewachsen waren. Lasse schob sich in die Top 10 und Linus fuhr mit einem fulminanten Schlusssprint sogar noch auf das Podium. Aber auch bei den Amateuren war der RSV vertreten. Hier konnte Andy Million auf den 9. Platz fahren und besiegelte damit seinen Aufstieg in die Klasse der Elite-Amateure.
Wiederum eine Woche später dann die traditionelle Veranstaltung im bayrischen Karbach, wieder mit Sichtungsrennen und sogar der Frauen-Bundesliga sowie Junioren-Bundesliga. Hier kämpfte sich Hannah Franziska Brand über die ungewohnt lange Distanz von über 100 Kilometern und schaffte den 6. Platz. Bei den Junioren erkämpfte sich Pavlo Otmorskyi den 5. Platz und war damit sehr zufrieden.
Zeitgleich rund 1000 Kilometer entfernt drehte Messane Bräutigam ihre Runden im Bahn-Oval in der Nähe von Marseille. Während die anderen bei Dauerregen und Wind in Karbach auf den Sommer hofften, waren es am Mittelmeer angenehme Temperaturen und Messane ließ sich davon inspirieren. Als Teil der Nationalmannschaft zusammen mit den Männern um Roger Kluge angereist, holte sie am ersten Tag gleich 3 Podiumsplatzierungen und zeigte, dass sie mittlerweile in der Weltspitze angekommen ist. Am zweiten Tag dann bewies sie erneut ihre Fähigkeiten und gewann das Omnium und damit ihr erstes internationales Rennen auf der Bahn. Nach einem Rennwochenende in Belgien wird sie auch am Pfingstwochenende im badischen Oberhausen am Freitag und Darmstadt am Samstag auf der Bahn aktiv sein.
Wir wünschen unseren SportlerInnen für die nächsten Wochen größtmöglichen Erfolg und werden auch den ein oder anderen
am Pfingstsonntag in Hatzenbühl am Start sehen.
Auch im schönsten Frühling gibt es Regen und nasse Straßen – das mussten die Radsportler bei den Meisterschaften des Landesverbands Rheinland-Pfalz erkennen und so sahen sie alle nach dem Rennen auch aus. Gemeinsam mit Baden-Württemberg wurden die Meisterschaften in der Nähe von Ulm durchgeführt und so waren alle froh, vor der Heimfahrt noch unter die Dusche zu gehen. Bei Temperaturen von unter 10 Grad und Dauernieseln entwickelten sich dennoch schnelle Rennen und unsere Trikots waren immer vorn vertreten. Bei den Junioren belegten Julius Thomas und Ben Bachmann die Plätze 2 und 3. Lasse Delius musste sein Rennen in der U17 auf Grund eines Defekts aufgeben, aber Viola Scharpey bei den jungen Damen holte mit dem 2. Platz wieder ein sehr gutes Ergebnis. Noch eine Stufe weiter hoch auf dem Podium konnten Ben Göbel und Linus Sturm steigen, denn beide wurden in ihren Altersklassen Landesmeister. Dem wollte auch Hannah Brand nicht nachstehen und gewann die Wertung bei den Juniorinnen.
Viel Zeit zum Ausruhen blieb gar nicht, denn einer der Höhepunkte im Kalender U15 und U17 stand an. Für unsere RennfahrerInnen ging es ins schöne Thüringen, genauer nach Gotha. Dort startete die 3-tägige TMP-Tour direkt vor dem Schloss und drei unserer SportlerInnen wurden in die Auswahl des Landesverbands RLP berufen. Viola und Lasse kämpften mit den ungewohnt großen Starterfeldern und hatten mal ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger Glück und belegten jeweils Plätze im Mittelfeld. Linus hielt gegen starke Konkurrenz kräftig dagegen und holte sich auf der zweiten Etappe den zweiten Platz. Bei den anderen Etappen war er jeweils nicht weit entfernt vom Podium und auch in der Gesamtwertung war sein Abstand nach vorn gering. Dennoch nehmen alle Sportler eine große Erfahrung mit nach Hause, denn Veranstaltungen über mehrere Tage hinweg mit richtigen Straßenrennen sind weiterhin rar in Deutschland.
Unsere „älteren“ Damen waren im Ausland unterwegs. Hannah besuchte unsere Freunde in Soultz im nahen Elsass und kämpfte sich Runde für Runde den Berg zum Ziel hinauf. Belohnt wurde sie mit einem Platz auf dem Podest und dann ging es gleich mit dem Rad wieder nach Hause. Messane Bräutigam fuhr im Trikot ihres Profiteams ein schnelles Rennen in Belgien. Als Anfahrerin eingeteilt ging sie in der Spitze um die letzte Kurve und hielt das Tempo so lang hoch, wie es die Beine hergaben. Belohnt wurde die Mannschaft mit dem 5. Platz durch die Kapitänin und so gab es auch dort etwas zu feiern.
Neben allen sportlichen Aktivitäten steht auch die jährliche Mitgliederversammlung im Terminkalender. Alle Mitglieder sind herzlich in das Römerbad eingeladen, Termin: 23.05.2025, 17:00 Uhr. Anschließend treffen wir uns an der Vereinshalle zum Helferfest anlässlich des Straßenrennens im April.
Weite Reisen standen an den vergangenen Wochenenden für die beiden U17-Fahrer des RSV Rheinzabern an. Bis hinter Rostock ging die Reise gemeinsam mit dem Landesverband Rheinland-Pfalz zum ersten Sichtungsrennen der Saison. Vermutet man in der mecklenburgischen Ebene keine Höhenmeter, dann wurde man in Marlow doch etwas überrascht. Die Organisatoren hatten eine herausfordernde Runde ausgesucht mit einem Anstieg über Kopfsteinpflaster hinauf zum Ziel. Für Viola Scharpey lief das Rennen sehr gut und der Neuling im Trikot des RSV hielt super den Anschluss an die Spitze und kam auf den 7. Rang ins Ziel. Lasse Delius kämpfte bei den Jungen zusammen mit über 100 Konkurrenten gegen den heftigen Wind und musste am Ende noch Lehrgeld bezahlen. Eine Woche zuvor konnte er seine gute Form zeigen, denn beim Klassiker in Schönaich mit dem harten Anstieg zum Ziel fuhr er als 3. auf das Podium.
Die anderen SportlerInnen konnten sich die weite Anreise sparen und waren beim Kriterium im badischen Kirrlach am Start. Linus Sturm flitzte um die Kurven und ließ seinem 2. Platz in Schönaich am Ostermontag einen 3. Platz folgen. Im Rennen der Frauen standen zum ersten Mal unsere beiden Fahrerinnen Hannah Brand und Messane Bräutigam gemeinsam am Start. Letztere nutzte eine Rennpause auf internationalem Parkett für eine Teilnahme vor Ort. In einem schnellen Rennen zeigte sie dann eindrucksvoll, wie man Sprints anfährt und vollendet. Sie gewann alle Wertungen und damit auch das Rennen. Dahinter entspann sich ein Kampf um die weiteren Podiumsplätze. Während Hannah, eine der wenigen Juniorinnen im Feld der Frauen, zu Beginn noch etwas zu weit hinten war, kam sie immer besser ins Rennen und mit dem 2. Platz bei der Schlusswertung schob sie sich noch auf den 3. Gesamtrang und so standen unsere beiden Rennfahrerinnen nicht nur zum ersten Mal gemeinsam an der Startlinie, sondern auch zum ersten Mal gemeinsam auf dem Podium.
Im Anschluss an die Siegerehrung setzten sie sich wieder in den Sattel und fuhren gemeinsam nach Hause. So kann es für die Rot-Weißen weitergehen und so ging es auch weiter. Bereits drei Tage später waren wieder beide Damen zusammen in einem Feld unterwegs. Beim traditionellen „Spurt in den Mai“ auf der Radrennbahn in Büttgen ging es in 6-Tage-Manier rund. Das Publikum sorgte für Stimmung und die Fahrerinnen für interessante Rennen. Messane konnte zusammen mit ihrer Partnerin den Abend gewinnen. Hannahs Partnerin sagte leider kurzfristig ab, aber mit dem eingesprungenen Partner, einem Fahrer der Altersklasse U15, erkämpfte sie sich den 2. Rang und so hatten wieder beide Grund für ein Siegerlächeln. Die anderen Fahrer des Vereins waren am Maifeiertag beim großen Event in Frankfurt. Im Schatten des Profirennens konnten auch die Nachwuchsfahrer zeigen, was sie können. Vor den vielen Zuschauern auf der großen Bühne der Siegerehrung durfte Linus Sturm seinen Sieg feiern, genauso wie Viola Scharpey, die den 2. Platz belegte. Knapp vorbei am Podest fuhr Ben Göbel. Genauso wie Etienne Hüttl, der sich als Junior beim Radklassiker in Offenbach mit den
Männern messen musste.
Jetzt im Mai nimmt die Radsportsaison so richtig Fahrt auf. Alle unsere Sportler werden in den nächsten Wochen auf den Rennstrecken unterwegs sein. Während Messane in Belgien ihr nächstes Profirennen bestreitet, sind die Nachwuchsfahrer bei der hochkarätigen TMP-Tour in Thüringen im Einsatz. Auch die Bundesliga der Juniorinnen und der Junioren geht in den kommenden Wochen weiter. So bleibt es spannend, inwiefern sich die Rennfahrer in den rotweißen Trikots in Szene setzen können.
… liegt hinter Rheinzabern, denn zum ersten Mal machte die Lila Logistik Rad-Bundesliga im Römerdorf Station. Große Augen bekam man bereits ab Donnerstag, als die Vorbereitungen auf dem Marktplatz starteten, das Festzelt gestellt wurde und die Bühne für die Siegerehrungen ankam. Ab Samstag konnte man dann die vielen Sportlerinnen bestaunen, die sich die Rennstrecke rund um Rheinzabern anschauten und später in eines der nahen Hotels zur Regeneration und Vorbereitung eincheckten. Alles war vorbereitet für den großen Tag, der schon um 6:00 Uhr startete und ab 7:00 Uhr trafen die ankommenden Sportler und Sportlerinnen auf gut vorbereitete Helfer, Startnummern wurden geholt, Begleitfahrzeuge mit Funk ausgestattet, die zugehörigen Autofahrer machten sich bereit und die Begleitmotorräder stellten sich auf.
Pünktlich 9:00 Uhr erfolgte schon der erste Startschuss: Das Rennen der Männer – heute mal “nur” Rahmenprogramm – ging auf die Reise und direkt dahinter die Nachwuchsfahrer der Jugendklasse. Die kühleren Temperaturen waren dabei nicht wirklich ein Problem. Viel mehr zu schaffen machte den Aktiven der scharfe Wind aus Nordost, der sofort Lücken in die Felder riss und das Aufschließen nahezu unmöglich machte. Während die Männer also Neupotz hinter sich ließen und Jockgrim umfuhren, wurden die Rennfahrerinnen der Bundesliga auf die große Bühne gerufen, denn bei den großen Rennen werden alle TeilnehmerInnen vor dem Start vorgestellt und müssen sich in die Anwesenheitsliste eintragen. Auch dabei eine Mannschaft aus Belgien, genauer aus Balen. Dieser Klub pflegt eine lange Freundschaft mit dem RSV Rheinzabern und unsere Sportler waren mehrfach zu Gast in Belgien. Unser Eigengewächs Messane Bräutigam hatte dadurch die Chance, als Gastfahrerin für Balen an großen internationalen Rennen teilzunehmen. So kam es zum ersten Auftritt der Belgier in Deutschland und sie nahmen das Rennen mit einer Prise Humor, dann scharfen Wind und eine Rennstrecke über schmale Wirtschaftswege sind die Damen aus Flandern gewohnt.
Und dann ging es endlich los. Das Feld der 110 Damen legte gleich mächtig los und trotzte dem Wind ein ums andere Mal. Natürlich gab es auch Rückenwind und so fegte das Feld über die Wege am Polder und war mit der schnellsten Durchschnittsgeschwindigkeit unterwegs, die der Veranstalter vorher vermutet hatte. Es gab einfach kein Abtasten und so dauerte es bis in Runde 4, bis ein bisschen Ruhe einkehrte und die Mannschaften sich sortierten. Nach der ersten und der vierten Runde gab es eine Sprintwertung am Ziel und hier waren stets die Rennfahrerinnen aus Brandenburg vom Team LKT ganz vorn. Direkt dahinter aber gleich Messane Bräutigam, die die Zwischensprints nutzte, um die Konkurrenz anzuschauen. Unser zweites Eigengewächs im Feld, Hannah Franziska Brand, hatte leider das Pech an den Reifen, denn sie kam bereits in Runde 1 zu Fall und musste ihr Rad tauschen. Den Anschluss an das rasende Feld war da nicht mehr möglich und so musste sie das Rennen vorzeitig beenden.
Nach rund 2:20 Stunden dann der Showdown: Ein geschlossenes Fahrerfeld nahm den Zielsprint in Angriff und rauschte um die Zielkurve. Zwei blau Trikots ganz vorn und der Spreche sah schon einen Rheinzaberner Sieg, aber Messane Bräutigam, im Trikot ihres Profiteams AG Insurance-Soudal, schaffte es leider nicht ganz, ihre Konkurrentin noch zu überholen. Den Sieg holte sich mit Lydia Ventker eine der ältesten Fahrerinnen im Feld und wie Messane auch als Einzelstarterin unterwegs. Den dritten Platz belegte eine der starken Juniorinnen, Paula Gloning aus Bayern. Natürlich war Messane erst einmal enttäuscht, aber bei die Siegerinnenehrung war sie schon wieder gelöst und konnte den Moment genießen. Auch die Polizei fieberte mit und wollte ein Bild mit der Lokalmatadorin knipsen. Bilder gab es reichlich bei den Ehrungen rund um das Bundesligarennen, die der Schirmherr Landrat Martin Brandl, persönlich vornahm. Zusammen mit Ortsbürgermeisterin Sabrina Welker und dem Vorstand der Sparkasse Südpfalz Benjamin Hirsch wurden die Ehrengaben überreicht und das alles eingerahmt von Bildern der Gemeinde im Hintergrund.
Aber der Renntag war ja noch nicht vorbei. Die Nachwuchsfahrer und auch die Männer waren bereits im Ziel und die Jedermann-Klasse war noch auf der Rennstrecke. Auch hier konnte man den Spaß am Radsport in allen Gesichtern sehen. Für den Ausrichter gab es noch mehr zu feiern, denn wir holten mit Linus Sturm, Pavlo Otmorskyi und Ben Göbel weitere 2. Plätze. Lasse Delius belegte den 7. Rang und bei den Einsteigern zeigten Phil Eckert und Maris Brand, was sie in den letzten Wochen gelernt haben. Am frühen Nachmittag – alles streng nach Zeitplan – war die große Runde auch wieder für alle frei und die Rennen wurden auf dem gewohnten Rennkurs in Neun-Morgen fortgesetzt. Ganz am Ende, die Einsteiger standen gerade am Start, dann noch ein Schreckmoment, denn die Feuerwehr wurde zu einem Einsatz gerufen. Also hieß es Rennen unterbrechen und neu aufstellen, abwarten bis die Feuerwehr die Strecke wieder freigeben konnte und dann noch ein letzter Start. Dann war es aber geschafft und die vielen fleißigen Hände räumten den Marktplatz auf, holten die Straßenschilder rein und am Abend sah man keine Spuren mehr von diesem wundervollen Tag in Rheinzabern.
Unser Dank gilt allen Unterstützern des Renntags, der Ortsgemeinde Rheinzabern, der VG Jockgrim, dem Kreis Germersheim, der PI Wörth, den Sponsoren und den vielen ehrenamtlichen Helfern. Nur durch das Zusammenwirken aller, sind solche Höhepunkte möglich.
Draußen ist es bissig kalt und freiwillig geht man nur ungern vor die Tür. Manche mögen aber gerade das und fahren sogar bei diesem Wetter mit dem Rad durchs Gelände. So geschehen am vergangenen Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft im Cyclocross in Chemnitz. Seit vielen Jahren zum ersten Mal nicht dabei war Messane Bräutigam, die sich momentan mit der Frauen-Nationalmannschaft auf Mallorca für die Saison vorbereitet. Neben der DM verpasste sie dadurch leider auch ihre Ehrung zur Nachwuchssportlerin des Jahres durch den Landessportbund. Den Preis durften stellvertretend ihre Eltern in Empfang und auch Ministerpräsident Alexander Schweitzer war beeindruckt ob der vielen hervorragenden Leistungen der Sportler und Sportlerinnen. Hannah konzentriert auf der Bahn in Apeldoorn (NL). Ebenfalls in wärmerer Umgebung war Hannah Franziska Brand unterwegs, denn sie nahm an einem renommierten Bahn-Meeting in den Niederlanden teil. Hier waren auch viele andere Nationen anwesend, denn in Apeldoorn wird in wenigen Monaten die Weltmeisterschaft der Junioren stattfinden. Für Hannah war das der erste Auftritt im Dress der Nationalmannschaft und das als Vertreterin des jüngeren Jahrgangs inmitten der „Älteren“. Nervosität war bei ihr aber kaum zu spüren und so gelangen ihr auch vordere Platzierungen bei den verschiedenen Formaten. Das abschließende Madison-Rennen endete dann leider mit Pech, da Hannahs Partnerin das Rennen mit gesundheitlichen Problemen aufgeben musste, aber dennoch kam sie mit einem guten Gefühl wieder zurück in die Südpfalz. In Chemnitz beim kalten Cyclocross war der RSV dennoch vertreten und so war es an Linus Sturm, unser Trikot ganz vorn zu zeigen. Das gelang dem jungen Rennfahrer auf dem harten Untergrund, der oben drauf eine matschige und rutschige Schicht hatte, auch sehr gut. Linus hielt sich bis zum Ende in der Spitzengruppe, aus der sich kurz vor Schluss zwei Fahrer nach vorne absetzen konnten. Für Linus blieb der 5. Platz und damit ein gelungener Auftakt in das Jahr 2025 und Lohn für die vielen Trainingseinheiten und Crossrennen in der Vorbereitung.
Der RSV fiebert trotz der eisigen Temperaturen mit seinen Sportlern, freut sich aber jetzt auf eine kleine Pause bevor es März wieder mit dem Rennbetrieb losgeht. Und auch in Rheinzabern wird es im April richtig rund gehen, wofür im Hintergrund schon fleißig organisiert wird.
Das Jahr 2024 neigte sich dem Ende, aber die Radsportler sind gar nicht in richtig in die Weihnachtsruhe gekommen. Während ein Teil des Vereins auf den winterlichen Straßen der Südpfalz trainiert und bereits die Grundlagen für 2025, ist der andere Teil bei Wettbewerben unterwegs. Die Crosser Ben Göbel und Linus Sturm pflügen weiter durch den Matsch und trotzen der Kälte. Ben Göbel ist im Herbst dem Verein beigetreten und zeigte unser Trikot bereits mehrfach bei den Crossrennen der Region ganz vorn. So gewann er in Koblenz und wurde 2. in Mehlingen.
Linus Sturm platzierte sich regelmäßig auf den Podesträngen und wurde souverän Landesmeister in Rheinland-Pfalz. Er bereitet sich intensiv auf die Deutsche Meisterschaft Anfang Januar in Chemnitz vor und wird dort mit Sicherheit eine bestimmende Rolle einnehmen. Beim Abschluss der Bundesliga-Saison im Norden der Republik, genauer in Vechta, musste er noch die Klasse der Konkurrenten anerkennen und belegte in der Gesamtwertung den undankbaren 4. Platz und dennoch Bestätigung eine toller Leistungen in den letzten Monaten.
Die Damen sind derweil auf der Bahn aktiv. Traditionell legt der BDR die Deutsche Meisterschaft im Omnium in den Dezember. Daher wird hier auch schon in den Altersklassen der kommenden Saison gestartet. Das bedeutete für Hannah Brand, dass sie ihre ersten Rennen als Juniorin bestreiten musste. Das ist ein wichtiger Schritt, gelten doch jetzt keine Übersetzungsbeschränkungen mehr und dadurch werden die gefahrenen Geschwindigkeiten deutlich höher. Als Vorbereitung darauf war sie im Vorfeld extra auf die Bahn nahe Düsseldorf gefahren, um dort ganz spezifisch zu trainieren. Dass die Konkurrenz aber auch nicht untätig war, das merkte sie sofort und so wurde es der erwartet schwere Wettkampf. Ein Omnium besteht aus den vier Teilen Scratch, Temporennen, Ausscheidungsfahren und Punktefahren. Dazwischen ist jeweils nur rund eine Stunde Pause, zum Ausruhen zu wenig, zum Aktivbleiben aber doch zu lang und so ist es immens wichtig, stets fokussiert und konzentriert zu bleiben. Hannah schaffte es immer wieder, sich in den Führungspositionen zu etablieren und ärgerte die etablierten Fahrerinnen aus dem älteren Jahrgang. Am Ende fehlte immer mal wieder der ein oder andere Zentimeter und im letzten Teil, dem Punktefahren, gingen ihr leider etwas die Kräfte aus. Mit dem 7. Rang in der Endabrechnung war sie denoch zufrieden, aber im nächsten Jahr gibt es an gleicher Stelle wieder die Chance auf Edelmetall. Jetzt steht aber erst einmal ein Trainingslager mit der Nationalmannschaft an und von dort geht es direkt zum ersten internationalen Einsatz auf die Bahn in den Niederlanden.
Ein Tag später startete Messane Bräutigam nun zum wirklich allerletzten Mal im Trikot des RSV. Auch für sie standen die vier Teildisziplinen auf dem Menü und bereits eine Woche zuvor hatte sie für die Deutsche Nationalmannschaft an einem Bahnwochenende in Grenchen (Schweiz) teilgenommen und so die harte internationale Luft atmen müssen bzw. dürfen. Dementsprechend gut vorbereitet und wachsam ging sie die ersten beiden Rennen an und setzte in beiden ihre Duftmarken in die Bahn. Da staunten die ein oder anderen arrivierten Rennfahrerinnen als die 18jährige plötzlich die Zwischenwertung anführte. Beim Ausscheidungsfahren war ihr das Glück nicht ganz so hold, denn der Regelverstoß einer Konkurrentin führte nicht zu deren Bestrafung sondern zu Messanes frühes Ausscheiden und so schlüpfte Messane für das Punktefahren wieder in die Rolle der Verfolgerin. Hier spielte sie zu Beginn ganz vorn mit und lag rasch mit drei anderen Konkurrentinnen nahezu gleichauf. In den letzten Runden kam aber Franziska Brauße, die deutsche Olympiastarterin von Paris in dieser Disziplin, immer stärker auf und gewann die letzten Punkte.
Messane fehlten nur wenige Zentimeter für eine bessere Platzierung und in der Endabrechnung war sie mit der Siegerin gleichauf, aber nach dem Reglement eben „nur“ Zweitplatzierte. Gegen die erste Enttäuschung halfen auch die vielen Gratulanten nichts, aber spätestens nach der Siegerehrung strahlte die jüngste Teilnehmerin in der Elite-Klasse schon wieder und konnte die anschließende Feier genießen. Anschließend hieß es auch für sie noch ein weitere Trainingseinheiten durch winterliche Landschaft zu absolvieren und im Moment weilt sie beim Trainingslager mit der Nationalmannschaft auf Mallorca. Anschließend geht es direkt hinein in die Saison 2025: Messane ist vom Bund Deutscher Radfahrer für die Europameisterschaft der Frauen-Klasse im Februar nominiert worden und wird im belgischen Zolder das Madison bestreiten. Damit unterstreicht der Nationalverband sein Vertrauen in unsere erst 18jährige Sportlerin. Was für eine tolle Neuigkeit für uns alle.
Was für ein Wochenende! Großer Trubel bei gutem Wetter, viele Sportler und interessante Rennen – das alles erlebte die Cyclocross-Arena rund um den Wiesenweg am ersten Adventswochenende.
Bereits am Samstag waren mehr als 50 FahrerInnen gekommen, um sich beim Gravelrennen miteinander zu messen, oder auf der 5,5 Kilometer langen Runde einfach nur Spaß zu haben. Allen SportlerInnen standen nach den 2 Stunden Fahrtzeit die Anstrengung ins Gesicht geschrieben, wurde aber vom Matsch der Wege überdeckt. Schnell ging es nach dem Zieleinlauf in warme Kleidung und an das Lagerfeuer zum Aufwärmen, dort konnte gemeinsam die Rennen ausgewertet und Pläne für den Abend auf dem Anneresl geschmiedet werden. Sportlich lief es für das Team Bike Aid aus dem Saarland sehr gut. In beiden männlichen Altersklassen gewannen mit Patrick Lechner und Markus Stoll ein Sportler der Mannschaft. Bei den Frauen siegte Mara Becker aus Mannheim. Allen gemeinsam war die Freude an dieser recht jungen Disziplin des Radsports und der Wunsch nach einer Neuauflage im nächsten Jahr.
Nach kurzer Nacht ging es früh am Morgen wieder los und pünktlich 10 Uhr für den ersten Start war alles vorbereitet. Die ältesten Jahrgänge rauschten los und lieferten sich ein heißes Rennen, manche Plätze wurden sogar im Sprint entschieden – eine Seltenheit im Cyclocross. Gleich im Anschluss waren die Schultern etwas schmaler und die Beine etwas kürzer, denn die Altersklassen U17 und U15 gingen auf die Strecke. Hier lagen die Hoffnungen des Ausrichters auf Linus Sturm, der sich auch nicht zurückhielt und den Pokal für den 2. Platz ergatterte. Anschließend ging es auf dem Wiesenweg richtig rund. Insgesamt 44 (!) ganz junge Sportler und Sportlerinnen der Altersklassen U13 und U11 sorgten für mächtig Trubel. Sie gingen erst auf einen kurzen Crosslauf, nach dessen Ergebnissen die Startaufstellung für das Crossrennen ermittelt wurde. Auf den Podien standen Kinder aus Bayern, Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz – also auch hier zieht die Veranstaltung die Besucher aus nah und fern. Die Gruppe aus Bayern freute sich besonders über die Gastfreundschaft in der Pfalz, denn sie waren schon am Samstag angereist und konnten so am Vorabend des Rennens auch über das Anneresl laufen.
Gegen Mittag wurden die Waden und Schultern der Sportler an der Startlinie wieder kräftiger. Beim Hobbyrennen darf jeder starten und mit Markus Nietmann war auch ein rot-weißes Rheinzaberner Trikot zu sehen. Sein Ziel war natürlich die Verteidigung des Sieges aus dem letzten Jahr, aber der Konkurrent aus Bensheim war am Ende doch etwas schneller. Neben den ambitionierten Rennern waren aber auch viele Einsteiger gekommen, die einfach mal ein Crossrennen ausprobieren wollten. Hier gab es viele strahlende Gesichter nach der Anstrengung, denn dann schmeckt der Glühwein gleich noch viel besser.
Bevor aber dann mit den Frauen das erste der beiden Hauptrennen gestartet werden konnte, kam es zu einem kleinen Zwischenfall, da ein Zuschauer einen Schwächeanfall hatte und das DRK vor Ort erst die Kollegen benachrichtigen mussten. Der Rettungswagen kam super schnell und die bereits zum Start aufgestellten Damen räumten noch einmal kurz den Startkorridor, damit der Zuschauer ins Krankenhaus gebracht werden konnte. Wir wünschen ihm gute Besserung! Kurz danach erfolgte der Pfiff des Kommissärs als Zeichen für “Start frei!” und nach kurzer Abtastphase lag ein rot-weißes Trikot an der Spitze. Unser Eigengewächs Messane Bräutigam hatte für ihr Heimrennen das Trainingsprogramm etwas umgestellt und ging bei der 10. Auflage zum 9. Mal an den Start. Nach rund 50 Minuten Fahrzeit rollte sie locker als Siegerin über die Ziellinie, denn der Vorsprung war mehr als ausreichend. Beim Veranstalter war ihre Teilnahme mit einem lachenden und weinenden Auge zu sehen, denn die Sportlerin hat viele Jahre den Verein vertreten und wechselt jetzt ins Profilager. Damit werden wir sie in den nächsten Jahren zum ersten Mal in ihrer Karriere in einem anderen Trikot sehen.
Zum Abschluss des Renntags ging des Feld bestehend aus den Herren und den Junioren ins Rennen. Auch hier war ein Rheinzaberner auf Abschiedstour, denn Felix Kloss wird ebenfalls ab 2025 im Trikot seines Profiteams zu sehen sein. In den Kampf um den Sieg konnte er leider nicht eingreifen, genauso wie Elias Lanfermann, der nach einem Jahr mit wenig Training den Wiedereinstieg probierte, aber nach 40 Minuten ging ihm die Luft aus, wie nach dem Rennen einräumen musste. Der Sieger aus Darmstadt strahlte um so mehr über seinen ersten Sieg in Rheinzabern und schwärmte von der anspruchsvollen und interessanten Strecke über das Rheinhochufer. Allgemein gab es wieder viele positive Rückmeldungen über die Veranstaltung und mit der “Treppe des Grauens” hat die Strecke ein Alleinstellungsmerkmal weit über die Region hinaus.
Der RSV Rheinzabern zieht zum wiederholten Mal ein positives Fazit des Crosswochenendes. Der Dank gilt allen ehrenamtlichen Helfern, den Sponsoren und den Unterstützern und nicht zuletzt den Besuchern aus nah und fern. Mit insgesamt rund 360 Startern sind wir in einer Dimension angekommen, bei dem die Infrastruktur in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden muss, die aber für den Ort und das Umland auch einen deutlichen Eintrag bringt. Mit diesen Impressionen geht es in die Winterruhe und ab Januar geht es an die Vorbereitung des nächsten großen Events.
Was war das für eine riesige Veranstaltung! Eine Europameisterschaft im Kernland des Radsports Belgien. Größer als die meisten anderen Rennen, eine Region mindestens so groß wie der Kreis Germersheim im Radsportfieber, eine ganze Woche Festivitäten rund um die Rennen und eine super Organisation mit vielen, vielen Helfern. Mittendrin auch die deutsche Delegation, bei der unsere Messane Bräutigam zusammen mit den gestandenen Profis in der gleichen Unterkunft war und dort die ein oder andere Anekdote aufschnappte.
Richtig ernst wurde es dann am Mittwoch mit dem Einzelzeitfahren. Bei kühlen Herbsttemperaturen war es gar nicht so einfach, den Körper zu warm zu kriegen und zu warm zu halten. Messane rollte mit über 40km/h über den Kurs und kam auf den 9. Rang. So ein bisschen mehr hatte sie sich erwartet, aber so richtig nachdenken konnte sie darüber gar nicht, denn schon am nächsten Tag stand das Staffelrennen an. Hier fahren zunächst drei männlichen Junioren gemeinsam und anschließend drei Juniorinnen ebenfalls als Team. Die deutschen Jungs hatten beim Wechsel knapp 20 Sekunden Rückstand auf das Team der Niederlande und Messane und ihre beiden Kolleginnen schafften es, den Abstand zu verringern. Bis ganz noch vorne sollte es aber nicht reichen und so holte sich das deutsche Sextett die Silbermedaille. Auch die Staffel der Erwachsenen holte sich die Silbermedaille und so gab es am Abend ausreichend Grund zum Feiern.
Ab dem nächsten Tag galt es aber wieder im Rennmodus einzusteigen, also Erholen, Vorbereiten um dann am Sonntag Morgen 9.00 Uhr hochmotiviert an der Startlinie zu stehen. Das Rennen der 100 Starterinnen ging auch gleich mit Vollgas los, viele Fahrerinnen hatten langärmelige Trikots oder sogar Jacken/Westen angezogen ob der herbstlichen Temperaturen. Mittendrin aber Messane mit kurzem Trikot und man merkte ihr zusammen mit der deutschen Mannschaft an, dass sie diesem Rennen des Stempel aufdrücken wollten. Fast das gesamte Rennen über waren 1-2 deutsche Trikots ganz vorne zu sehen. Messane konnte sich derweil im Feld „verstecken“ und den Windschatten ausnutzen. Rund 5 Kilometer wurde es dann ernst! Es reihten sich ganz vorne die Deutschen und die Niederländerinnen ein, es sah aus wie bei den Profis – weiß gegen orange. Auf der Zielgerade angekommen ging es Schreck durch die vielen Zuschauer entlang der Strecke, denn in zweiter Reihe passierte ein heftiger Sturz, in dem viele Fahrerinnen involviert waren. Ganz vorne aber Messane die ihrer Anfahrerin hinterherjagte, direkt daneben die Konkurrentin in orange – keine andere Sportlerin konnte noch in den Kampf um den Sieg mithalten.
Mit bloßem Auge war es kaum zu erkennen und somit musste das Zielfoto zur Entscheidung herangezogen werden. Am Ende fehlten nur wenige Zentimeter zur Goldmedaille aber auch mit Silber war Messane und ihre Equipe hochzufrieden. Auch die Delegation des BDR waren überglücklich mit der Leistung und natürlich mit dem Ergebnis. Vor lauter Gratulanten kam Messane beinahe zu spät zur Siegerehrung.
Diesen unbeschreiblich schöner Tag ließen die Mannschaftskolleginnen gemeinsam ausklingen, Feiern gehört eben auch dazu, und schon geht die Vorbereitung auf das nächste große Event los, denn schon kommende Woche reist die Nationalmannschaft zur WM nach Zürich. Hier drücken wir Messane wieder kräftig die Daumen.
Das ist aber noch nicht alles, denn auch in Deutschland gab es Grund zum Jubeln. In Thüringen fanden am vergangen Wochenende noch zwei wichtige Rennen statt und unsere Hannah Franziska Brand stand hochmotiviert an der Startlinie. Am Samstag stand zunächst die Deutsche Meisterschaft im Einzelzeitfahren auf dem Programm, bei dem die U17 noch kein spezielles Material verwenden dürfen, das heißt, alle Athleten nutzen ihre normalen Straßenräder. Hannah schaffte es hier nach 10 anstrengenden Kilometern auf den 7. Rang. Das war aber noch nicht alles. Tags darauf ging es auf ein 60 Kilometer langes hügeliges Straßenrennen. Hier ließ sich Hannah von keiner Konkurrentin beeindrucken und verließ sich auf ihren Endspurt. So kam es auch: Eine große Gruppe sprintete um den Sieg und ganz vorne war das Trikot des RSV Rheinzabern zu sein. Hannah holte sich damit einen großen Sieg und konnte die Siegerehrung vollkommen genießen. Damit machte sie auch in der bundesweiten Nachwuchssichtung noch einen großen Sprung nach vorne und kann somit mit ihrer Saison 2024 sehr zufrieden sein. Sie wird im nächsten Jahr zu den Juniorinnen wechseln und freut sich schon auf die großen Events.
Was für ein Sommer für Messane Bräutigam: Im Juli wird sie Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung, im August dann doppelte Deutsche Meisterin und nun krönt sie sich zur Weltmeisterin bei der Bahn WM im fernen China! Was für ein wahnsinniger Erfolg für sie, unseren Verein und natürlich für den Deutschen Verband.
Nach rund 40 Stunden Reise war Messane am vorvergangenen Wochenende in der Hitze von Luoyang angekommen. Die Reisegruppe bestand nur aus einer weiteren Sportlerin und dem Bundestrainer aber dennoch waren alle drei gut gelaunt und konnten auch die Kultur und das Leben in China etwas näher kennenlernen. Im Mittelpunkt stand aber dennoch die Anpassung an die Zeitumstellung, die Akklimatisierung an die Hitze, die auch nachts nicht nachzulassen schien, und natürlich die Vorbereitung auf den großen Höhepunkt, dem Madison oder auch Zweiermannschaftsfahren am Sonntag. Auf dem Weg dahin nahmen die beiden Sportlerinnen noch an anderen Disziplinen teil. So startete Messane am Donnerstag beim Ausscheidungsfahren, was zu einem wahren Krimi mutieren sollte. Schon zuvor gab es schwere Stürze bei den Rennen der männlichen Junioren und so wurde der Zeitplan um 90 Minuten nach hinten verschoben. Auch im Ausscheidungsfahren von Messane gab es Stürze – hier sind auch Nationen vertreten, deren Fahrer/innen nicht über die internationale Erfahrung verfügen -, aber Messane hielt sich schadlos und war immer ganz vorn zu sehen. Beim Ausscheidungsfahren muss, wie der Name es verrät, immer eine Fahrerin das Rennen beenden. Das passiert alle 2 Runden und bei mehr als 20 Starterinnen sind das schon mal fast 45 Runden. Während den Unterbrechungen fahren die Sportlerinnen weiter auf der Bahn, sodass auch hier noch Kilometer zusammen kamen. Weiterhin waren sich die Kampfrichter nicht immer einig und es gab oft eine “No decision”, also niemand scheidet aus und so wird das Rennen einfach fortgesetzt. Am Ende kam Messane auf fast 70 Runden, bei rund 50km/h Durchschnittstempo.
Zu Beginn ist es beim Ausscheidungsfahren sehr wichtig, sich nicht in die hinteren Plätze zurückdrängen zu lassen, denn bei den vielen Sportlerinnen auf der Bahn ist es dann schwierig wieder nach vorn zu kommen. Auch die ein oder andere Mitfavoritin war davon betroffen und musste das Rennen beenden oder mit viel Kraftaufwand sich wieder in Position bringen. Messane hielt sich aus all dem heraus und als nur noch 8 Fahrerinnen im Spiel waren, zog sie noch einmal unwiderstehlich das Tempo herauf. Beim Kampf um das Podium war es noch einmal eng, aber danach gab die Konkurrentin schon fast auf und so konnte unsere Fahrerin schon vor der Ziellinie feiern. Nach dem Ausfahren wartete schon ihre Teamkollegin und der Bundestrainer und zusammen feierte das Mini-Team diesen herausragenden Erfolg. Überwältigt von ihrem Gefühlen musste sich auch Messane erst einmal sammeln, nahm sich aber die Zeit, noch einmal – mit der deutschen Fahne um die Schultern – in die Kamera zu winken. Der große Moment kam dann etwas später, als ihr bei der Siegerehrung das heißbegehrte Regenbogentrikot übergestreift wurde.
Aber das war ja noch nicht alles. Zunächst holte sich ihre Partnerin Judith Rottmann beim Punktefahren die Bronzemedaille und das abschließende Madisonrennen sollte dann den krönenden Abschluss bilden. Die beiden Deutschen standen also hochmotiviert am Start und dann kam das Pech ins Spiel und Glück hatten sie auch keines. Im ersten Drittel war einfach nichts zu machen, kaum etwas klappte und es dauert eine Weile, bis die ersten Punkte auf dem Konto waren. Die Medaillenränge waren erst einmal weit entfernt, aber dann setzte Messane zu einem Antritt an und nur Großbritannien konnte folgen. Gemeinsam mit dem Team von der Insel baute Deutschland den Vorsprung immer weiter aus und konnte nach wenigen Runden die gesamte Konkurrenz überrunden. Mit diesem “Rundengewinn” und den dadurch erworbenen 20 Punkten schoben sich die beiden jungen Deutschen auf den Silberrang vor und verteidigten diesen bis zum Schluss. Somit holte die kleine Delegation einen kompletten Medaillensatz zurück nach Hause, wo mit Sicherheit viele Gratulanten auf die beiden warten.
Der RSV Rheinzabern ist mächtig stolz auf seine Fahrerin, die bereits seit 12 Jahren (!) in unserem Trikot unterwegs ist und jedes Jahr ein Stück weiter voran gegangen ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Nationalverband sie für die anstehenden Europa- und Weltmeisterschaften in Hasselt bzw. Zürich vorgesehen hat. Dort drücken wir ihr alle Daumen und hoffen auf weitere Erfolge.
In Deutschland geht die Saison derweil weiter und unsere zweite große Hoffnung bei den Damen kommt immer besser in Schwung. Hannah Franziska Brand fuhr am Wochenende gleich zwei Rennen der nationalen Sichtungsserie, beide ausgetragen im “Windschatten” der Deutschland-Tour, die auch 2024 in Süddeutschland Station machte. So ging es am Samstag in Villingen-Schwenningen rund und die deutschen Starter mussten sich der Überlegenheit der Italienerinnen, die auf Einladung als Gastfahrerinnen teilnehmen, geschlagen geben. Hannah schafft es dennoch als beste Deutsche auf den 4. Platz und den 9. Platz. Damit zeigte sie sich wieder ganz vorne im Feld der jungen Damen und bereitet sich gerade auf die anstehende Deutsche Meisterschaft im Zeitfahren vor.
Etwas mehr als 4 Minuten dauerte der Finallauf. Vier Sportlerinnen der deutschen Nationalmannschaft, darunter Messane Bräutigam vom RSV Rheinzabern, gegen 4 aus Großbritannien. In der ersten Runde waren die Deutschen Bestzeit gefahren, in der Zwischenrunde waren es die Britinnen und bei allen Beteiligten konnte man die Anspannung vor dem Start zum Finale der 4000m-Mannschaftsverfolgung der Juniorinnen in den Gesichtern sehen. In den vergangenen Jahren waren die deutschen Farben bei EM und WM nicht in der Nähe der Medaillenränge zu sehen, zu groß war der Unterschied zu den anderen Nationen. In diesem Jahr, bei der Heim-EM in Cottbus auf einer ungewohnten Zementbahn, hier war alles anders.
Den besseren Start erwischten die Konkurrentinnen von der Insel, fast eine Sekunde hatten sie auf den ersten 500 Metern bereits gut gefahren. Jetzt kam die Maschinerie des deutschen Vierers richtig in Gang und der Vorsprung schmolz dahin. Nach der Hälfte der Strecke wechselte die Führung von Runde zu Runde – die Spannung bei den Zuschauern stieg und stieg. Das Publikum übertrug die großartige Stimmung auf die Fahrerinnen, sodass diese wie durch einen großen Tunnel aus Anfeuerungsrufen fuhren. Immer besser konnten sich Messane und ihre Teamkolleginnen positionieren und auf den letzten 2 Runden führte unsere Sportlerin den Vierer an. Auf dieser Bahn ist das eher ungewöhnlich, aber genau so war es geplant und nach der Übernahme der Führung mit einem kleinen Rückstand schossen die vier jungen Damen die letzten Meter über die Bahn und gewannen am Ende deutlich.
Die erste Goldmedaille für den BDR in dieser prestigeträchtigen Disziplin ließ alle Glücksgefühle aus den Beteiligten heraus platzen. Das gesamte Team aus Trainern/innen, Mechanikern, Physiotherapeuten und Sportlern/innen der anderen Disziplinen feierte diesen tollen Erfolg während die Fahrerinnen ihre Glückstränen trocknen mussten.
Damit war der perfekte Auftakt in die Europameisterschaft geglückt, und es sollten noch weitere tolle Leistungen folgen. Insgesamt 7 Titel holte das Deutsche Team und war nach Großbritannien die zweiterfolgreichste Nation. Messanes nächster Start war beim Omnium, einer Disziplin, bei der sie die amtierende Deutsche Meisterin ist. An diesem Tag war aber irgendwo und irgendwie der Wurm drin und sie schaffte es nicht ganz bis nach vorn. Bei allen 4 Teilrennen, die zu einer Gesamtwertung zusammenfließen, fehlten ihr Zentimeter und so sprang am Ende ein 5. Platz heraus, auch wenn sie bis zum Ende kämpfte und nach dem letzten Zieleinlauf auf dem Rasen innerhalb der Bahn ausgepumpt liegen blieb.
Am letzten Tag der Wettbewerbe standen in allen Kategorien die Königsdisziplin, das Madison oder auch Zweiermannschaftsfahren, an. Hier gingen die beiden Deutschen, Messane mit ihrer Partnerin Judith Rottman aus NRW als Geheimfavoritinnen an die Startlinie. Mit im Gepäck war der Plan, am Anfang etwas verhaltener zu agieren und in der zweiten Hälfte dann dem Rennen ihren Stempel aufzudrücken. Das gelang auch genauso wie angedacht und vor der letzten der 12 Punktewertungen war noch alles möglich. Großbritannien, Italien und Deutschland lagen sicher auf den Medaillenrängen und der Zieleinlauf musste über die Vergabe entscheiden. Hier waren die Britinnen auf einmal wieder hellwach und schafften es einen kleinen Vorsprung herauszufahren. Am Ende waren es rund 10 Zentimeter, die unseren beiden Athletinnen gefehlt haben und so reichte es „nur“ für die Bronzemedaille. Dennoch gab es bei der großen Siegerehrung einen tosenden Applaus und Anerkennung für die Sportlerinnen.
Jetzt heißt es erst einmal tief durchatmen und in den Erholungsmodus gehen. Nach ein paar Tagen der Entspannung steht für Messane die Deutsche Meisterschaft auf der Bahn an und von dort geht es direkt zur Weltmeisterschaft nach China. Auf diesem Weg wünschen wir unserer Sportlerin alles Gute.
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