Was für ein Wochenende! Großer Trubel bei gutem Wetter, viele Sportler und interessante Rennen – das alles erlebte die Cyclocross-Arena rund um den Wiesenweg am ersten Adventswochenende.
Bereits am Samstag waren mehr als 50 FahrerInnen gekommen, um sich beim Gravelrennen miteinander zu messen, oder auf der 5,5 Kilometer langen Runde einfach nur Spaß zu haben. Allen SportlerInnen standen nach den 2 Stunden Fahrtzeit die Anstrengung ins Gesicht geschrieben, wurde aber vom Matsch der Wege überdeckt. Schnell ging es nach dem Zieleinlauf in warme Kleidung und an das Lagerfeuer zum Aufwärmen, dort konnte gemeinsam die Rennen ausgewertet und Pläne für den Abend auf dem Anneresl geschmiedet werden. Sportlich lief es für das Team Bike Aid aus dem Saarland sehr gut. In beiden männlichen Altersklassen gewannen mit Patrick Lechner und Markus Stoll ein Sportler der Mannschaft. Bei den Frauen siegte Mara Becker aus Mannheim. Allen gemeinsam war die Freude an dieser recht jungen Disziplin des Radsports und der Wunsch nach einer Neuauflage im nächsten Jahr.
Nach kurzer Nacht ging es früh am Morgen wieder los und pünktlich 10 Uhr für den ersten Start war alles vorbereitet. Die ältesten Jahrgänge rauschten los und lieferten sich ein heißes Rennen, manche Plätze wurden sogar im Sprint entschieden – eine Seltenheit im Cyclocross. Gleich im Anschluss waren die Schultern etwas schmaler und die Beine etwas kürzer, denn die Altersklassen U17 und U15 gingen auf die Strecke. Hier lagen die Hoffnungen des Ausrichters auf Linus Sturm, der sich auch nicht zurückhielt und den Pokal für den 2. Platz ergatterte. Anschließend ging es auf dem Wiesenweg richtig rund. Insgesamt 44 (!) ganz junge Sportler und Sportlerinnen der Altersklassen U13 und U11 sorgten für mächtig Trubel. Sie gingen erst auf einen kurzen Crosslauf, nach dessen Ergebnissen die Startaufstellung für das Crossrennen ermittelt wurde. Auf den Podien standen Kinder aus Bayern, Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz – also auch hier zieht die Veranstaltung die Besucher aus nah und fern. Die Gruppe aus Bayern freute sich besonders über die Gastfreundschaft in der Pfalz, denn sie waren schon am Samstag angereist und konnten so am Vorabend des Rennens auch über das Anneresl laufen.
Gegen Mittag wurden die Waden und Schultern der Sportler an der Startlinie wieder kräftiger. Beim Hobbyrennen darf jeder starten und mit Markus Nietmann war auch ein rot-weißes Rheinzaberner Trikot zu sehen. Sein Ziel war natürlich die Verteidigung des Sieges aus dem letzten Jahr, aber der Konkurrent aus Bensheim war am Ende doch etwas schneller. Neben den ambitionierten Rennern waren aber auch viele Einsteiger gekommen, die einfach mal ein Crossrennen ausprobieren wollten. Hier gab es viele strahlende Gesichter nach der Anstrengung, denn dann schmeckt der Glühwein gleich noch viel besser.
Bevor aber dann mit den Frauen das erste der beiden Hauptrennen gestartet werden konnte, kam es zu einem kleinen Zwischenfall, da ein Zuschauer einen Schwächeanfall hatte und das DRK vor Ort erst die Kollegen benachrichtigen mussten. Der Rettungswagen kam super schnell und die bereits zum Start aufgestellten Damen räumten noch einmal kurz den Startkorridor, damit der Zuschauer ins Krankenhaus gebracht werden konnte. Wir wünschen ihm gute Besserung! Kurz danach erfolgte der Pfiff des Kommissärs als Zeichen für “Start frei!” und nach kurzer Abtastphase lag ein rot-weißes Trikot an der Spitze. Unser Eigengewächs Messane Bräutigam hatte für ihr Heimrennen das Trainingsprogramm etwas umgestellt und ging bei der 10. Auflage zum 9. Mal an den Start. Nach rund 50 Minuten Fahrzeit rollte sie locker als Siegerin über die Ziellinie, denn der Vorsprung war mehr als ausreichend. Beim Veranstalter war ihre Teilnahme mit einem lachenden und weinenden Auge zu sehen, denn die Sportlerin hat viele Jahre den Verein vertreten und wechselt jetzt ins Profilager. Damit werden wir sie in den nächsten Jahren zum ersten Mal in ihrer Karriere in einem anderen Trikot sehen.
Zum Abschluss des Renntags ging des Feld bestehend aus den Herren und den Junioren ins Rennen. Auch hier war ein Rheinzaberner auf Abschiedstour, denn Felix Kloss wird ebenfalls ab 2025 im Trikot seines Profiteams zu sehen sein. In den Kampf um den Sieg konnte er leider nicht eingreifen, genauso wie Elias Lanfermann, der nach einem Jahr mit wenig Training den Wiedereinstieg probierte, aber nach 40 Minuten ging ihm die Luft aus, wie nach dem Rennen einräumen musste. Der Sieger aus Darmstadt strahlte um so mehr über seinen ersten Sieg in Rheinzabern und schwärmte von der anspruchsvollen und interessanten Strecke über das Rheinhochufer. Allgemein gab es wieder viele positive Rückmeldungen über die Veranstaltung und mit der “Treppe des Grauens” hat die Strecke ein Alleinstellungsmerkmal weit über die Region hinaus.
Der RSV Rheinzabern zieht zum wiederholten Mal ein positives Fazit des Crosswochenendes. Der Dank gilt allen ehrenamtlichen Helfern, den Sponsoren und den Unterstützern und nicht zuletzt den Besuchern aus nah und fern. Mit insgesamt rund 360 Startern sind wir in einer Dimension angekommen, bei dem die Infrastruktur in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden muss, die aber für den Ort und das Umland auch einen deutlichen Eintrag bringt. Mit diesen Impressionen geht es in die Winterruhe und ab Januar geht es an die Vorbereitung des nächsten großen Events.